Medialisierung & Mediatisierung: Zwei Aspekte der Aneignung des Alpinen Raums
Die Alpen sind eine Allmende - Zu diesem Thema wurde besonderer Bezug zu einem Vortrag von Frau Prof. Dr. Schnitzer eingegangen, den sie im Rahmen eines Symposiums zum 150 jährigen Jubiläum des DAV gehalten hat. Durch die freie Zugänglichkeit der Berge obliegt es der einzelnen Person, ihr Verhalten zu hinterfragen und im Sinne der nachhaltigen Nutzung der Alpen zu handeln. Wenn dies nicht funktioniert und die Besucher*innen der Alpen lediglich auf das vorbildliche Verhalten der anderen bauen, so spricht Schnitzer vom Problem der Trittbrettfahrer*innen. Allgemein herrsche ein Spannungsverhältnis zwischen nachhaltiger Nutzung und Kommerz.
Jede*r Einzelne hat Zugang zu den Alpen als Allmende. Dies bringt den Anreiz mit sich, so viel wie möglich von der Ressource zu nutzen für individuelle Vorteile. Garrett Hardin beschreibt dies als Tragik der Allmende. So würde jede*r Einzelne zum Ruin der Allmende beitragen und die Konsequenzen spüren.
Die Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom widerlegt die Unausweichlichkeit in Hardins Thesen. Sie argumentiert, dass Gemeingüter durchaus nachhaltig genutzt werden können, wenn bestimmte institutionelle Bedingungen erfüllt sind.
Dieses Spannungsverhältnis gilt es auszutarieren, was eine besondere Herausforderung für den Alpenraum darstellt. Ein Instrument hierfür ist der Alpenplan, welcher die Alpen schützen und deren Allmende beibehalten soll. „Alle eint ein besonderes Interesse: Die Hotspots der Verfügung über das Unverfügte zu entlasten bzw. vermeiden, da dort der Faszinationsraum am offensichtlichsten erodiert“, ist ein Fazit von Rudi Erlacher.
Der Alpenplan war allerdings ein Instrument der technischen bzw. infrastrukturellen Erschließung. Die „Zuckerberg-Galaxie“ wie Erlacher die Digitalisierung der Medien framt, betreibt nun allerdings eine mediale Erschließung. Für diese fehlen jedoch noch wirksame Instrumente.