Schliessen Sie die Augen. Stellen Sie sich vor, wie die Alpen in 70 Jahren aussehen. Sehen Sie Palmen auf Hügeln, selbstfahrende Autos oder naturnahe Flüsse? Wenn wir gefragt werden, wie wir uns die Zukunft vorstellen, haben wir meist dystopische Bilder im Kopf: zubetonierte Landschaften, ausgetrocknete Flüsse, Kriege und Zerfall der Gesellschaft. Das ist kein Wunder, werden wir doch tagtäglich von Bildern des Kollapses bombardiert. Diese erzeugen oft ein Gefühl der Ohnmacht und Resignation, bei vielen auch Sorgen und Ängste. Ausserdem laufen wir Gefahr, in diese Richtung zu handeln, wie bei der Self-Fulfilling-Prophecy, einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Wenn wir ein bestimmtes Verhalten oder Ergebnis erwarten, tragen wir selbst dazu bei, dass dieses Ergebnis eintritt. Umso wichtiger ist es also, positiv zu denken und mit Optimismus in die Zukunft zu blicken.

Für Zukunftsvisionen braucht es eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Welche Probleme gibt es, in was für einer Welt möchte ich leben und wie lässt sich dies erreichen? Durch das Erdenken von Szenarien und realistischen Utopien werden langfristige Entwicklungen und mögliche Handlungsweisen besser vorstellbar. Es entsteht ein Verständnis dafür, was jede:r einzelne dazu beitragen kann, um das Zukunftsbild zu verwirklichen.
Dabei hilft es, sich Projekte und Initiativen anzuschauen, die bereits kleine und grosse Veränderungen für eine umweltfreundlichere Zukunft anstossen. Sie inspirieren und motivieren dazu, heute aktiv zu werden und etwas zu verändern. So etwa unsere CIPRA Aktivitäten – vom sanften Tourismus über nachhaltiges Sanieren und Bauen bis hin zu klimafreundlichem Reisen.

Suchen und erdenken wir uns also positive Geschichten der Zukunft! Unsere aktuelle Ausgabe des Themenhefts SzeneAlpen „70 Jahre CIPRA – Die Alpen von morgen“ versucht genau das – sie wirft einen Blick voraus und zeichnet Visionen einer nachhaltigeren Welt.