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Olympische Bobbahn um jeden Preis
Update (17.10.2023)
Die italienische Regierung hat sich endgültig gegen den Bau einer neuen Bobbahn in Cortina entschieden. Das gab Giovanni Malagò, Präsident des italienischen Olympischen Komitees, am 16. November bekannt. Erstmals in der Geschichte der olympischen Winterspiele finden Bob- und Skeletonbewerbe ausserhalb des Gastgeberlandes statt. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählen Innsbruck-Igls/A und St. Moritz/CH.
Nach einer erfolglosen Ausschreibung im Juli stellte trotz eines vereinfachten Aussschreibungsverfahrens auch bis zum 20. September 2023 kein Bauunternehmen ein Angebot. Der Bau und die nötigen Testläufe der Anlage müssten bis Ende 2025 abgeschlossen werden. Kein Unternehmen war bereit, angesichts steigender Rohstoffpreise und der knappen Zeit ein solches Risiko einzugehen. Im Bewerbungsdossier war die Rede von bereits bestehenden Anlagen und von Olympischen Winterspielen, die praktisch nichts kosten. Mittlerweile werden die Kosten allein für die Bobbahn, die die Organisatoren in Cortina neu bauen wollen, auf über 120 Millionen Euro geschätzt. CIPRA Italien hat die Kostensteigerung recherchiert und nun in einer Medienmitteilung (it) veröffentlicht. Die Kosten steigen weiter, die Zeit für den Bau wird knapp und es besteht die Gefahr, dass Millionen von Euro für eine Anlage ausgegeben werdenm die nicht rechtzeitig fertig wird. Am 24. September fand in Cortina eine Demonstration statt: Bürger:innen und Vereine gingen auf die Strassse, um gegen den Bau der Bobbahn zu protestieren. Ihrer Ansicht nach wären die 120 Millionen Euro besser investiert in Soziales, Gesundheit, Wohnen und Dienstleistungen für die dort ansässige Bevölkerung.
Mögliche Kandidatur der Schweiz für 2030
Swiss Olympic erstellt zurzeit eine Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Bewerbung für die Winterspiele 2030 unter «neuen Rahmenbedingungen». Das Problem allerdings sei, «dass Absichtserklärungen nationaler Olypmischer Komitees sehr oft nicht mit den Vorgaben des IOC übereinstimmen oder das eine oder andere nachträglich verändert wird», meinte Kaspar Schuler, Geschäftsführer von CIPRA International in einer Diskussionssendung des Schweizer Rundfunks dazu «Das führt in fast allen Fällen zu einer riesigen Misswirtschaft und Bauruinen in der Landschaft.» Der Entscheid über die Schweizer Olympiabewerbung soll bis Ende 2023 fallen.
Update (17.10.2023)
Die italienische Regierung entscheidet sich endgültig gegen den Bau einer neuen Bobbahn in Cortina. Das gab Giovanni Malagò, Präsident des italienischen Olympischen Komitees, am 16. November in einer Aussendung bekannt. Erstmals in der Geschichte der olympischen Winterspiele finden Bob- und Skeletonbewerbe ausserhalb des Gastgeberlandes statt. Die besten Chancen hat Innsbruck-Igls/A.
Quellen und weiterführende Informationen:
www.corriere.it/economia/aziende/23_settembre_21/milano-cortina-2026-perche-nessuno-vuole-fare-pista-bob-l-olimpiade-non-trova-costruttori (it), www.ilfattoquotidiano.it/2023/09/21/olimpiadi-2026-tempo-nessuno-vuole-costruire-pista-bob-cortina/7299253/ (it), https://altreconomia.it/olimpiadi-2026-la-fine-del-confronto-mai-nato-tra-organizzatori-e-ambientalisti (it), https://vocidicortina.it/a4367-Cortina-manifestazione-No-pista-da-bob-del-24-settembre-programma-e-adesioni (it), www.ildolomiti.it/cronaca/2023/pista-da-bob-a-cortina-si-riempie-la-piazza-per-dire-no-allopera-foto-e-una-questione-di-tutti-perche-di-tutti-e-lambiente-che-ci-circonda (it), www.srf.ch/audio/forum/olympische-winterspiele-in-der-schweiz-eine-gute-idee?id=12442420 (de), www.spiegel.de/sport/olympia/olympische-winterspiele-2026-eiskanal-wettbewerbe-finden-nicht-in-gastgeberland-italien-statt (de), www.rainews.it/tgr/bolzano/articoli/2023/10/olimpiadi-2026-malago-niente-pista-da-bob-a-cortina-per-le-gare-si-andra-allestero (it)