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IOC befürwortet Bob-Lösung im Ausland

11.04.2023 / Francesco Pastorelli, CIPRA Italia
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA in aller Form mitgeteilt, dass es keinen Neubau einer Bobbahn zur Durchführung Olympischer Winterspiele braucht.
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Günstigere Alternative für die Olympischen Winterspiele 2026: Der nahe Eiskanal in Innsbruck-Igls/A. (c) Ruprecht Leitner_flickr.com

Zu den schriftlich vorgebrachten, kritischen Anfragen der CIPRA hat das IOC Ende März 2023 brieflich Stellung genommen. Am wichtigsten erscheint der CIPRA die unmissverständliche Stellungnahme des IOC, dass es nie den Bau einer neuen Bobanlage in Cortina gefordert hat. Im Gegenteil: Im Antwortschreiben vom 20. März 2023 hält das IOC fest: «Im Fall der Bobbahn in Cortina sind wir der Meinung, dass für Olympische Winterspiele keine neuen Bobbahnen gebaut werden müssen, sondern eine bestehende Anlage in der Region oder in einem anderen Land genutzt werden sollte.» Mit Blick auf den Bauentscheid für eine neue Anlage in Cortina betont das IOC, dass es schlicht vor vollendete Tatsachen gestellt wurde: «Wenn sie [die Bobbahn, Anm.] einmal gebaut ist, wäre es – unabhängig von der Bewertung des IOC – unvernünftig, sie nicht zu nutzen.»

Nur ein Angebot aus Innsbruck schafft die nötige Transparenz

Im Interesse der Bevölkerung und der von Winterspielen jeweils stark in Mitleidenschaft gezogenen Natur ruft die CIPRA darum das Organisationskomitee von Milano-Cortina 2026 dazu auf, von den Betreibern der Bobanlage in Igls bei Innsbruck ein Angebot für die Durchführung der Bewerbe 2026 auf der dortigen Bobbahn einzuholen. Sich dagegen zu verwehren wäre ein Beweis ihres unprofessionellen Vorgehens und Beleg für die bevorstehende, sinnlose Verschleuderung öffentlicher Gelder durch einen Neubau, dessen geschätzte Kosten von über 100 Millionen Euro laufend nach oben korrigiert werden. Zudem ist fraglich, ob die Bobbahn in Cortina rechtzeitig fertig wird. Der Eiskanal muss nämlich bereits in der Wintersaison 2024/25 zur Verfügung stehen, da auf einer neuen Olympia-Bahn vorherige Weltcup-Rennen als Testlauf vorgeschrieben sind.

Das Beste an einer kostengünstigeren Durchführung in Igls: Auch dort würden die Bob- und Rodelbewerbe ganz im Zeichen von Milano Cortina 2026 stehen – ohne dass die in Zukunft für den Tourismus immer wichtigere Natur von Cortina zusätzlichen Schaden nimmt.


Weiterführende Informationen: www.cipra.org/de/medienmitteilungen/ioc-befuerwortet-bob-loesung-im-ausland