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Radtour zum Gletscher
«Am Anfang stand die Idee, Bergsport mit Klima-Aktivismus zu verbinden», erklärt Projektleiterin Manon Wallenberger von CIPRA International. Denn dieser trage durch die individuelle An- und Abreise im Auto zur Übernutzung der Alpen bei. Das Projekt «Klimakarawane» zeigt, wie Bergsportler:innen die Anreise klimaschonend gestalten und als Teil der Tour planen können. In vier Tagen legte die Gruppe 133 Kilometer und 2370 Höhenmeter zurück, das Erlebnis zählte dabei allerdings mehr als die sportliche Leistung.
Alpen unter Druck
Nach einer Abkühlung im Bodensee machte die Gruppe ihren ersten Halt im GUK Kino Feldkirch, um sich den Film «Bis zum letzten Tropfen» anzuschauen. Die Kurzdokumentation thematisiert den Ausbau des Mega-Kraftwerks Kaunertal in den Ötztaler Alpen, das den letzten noch frei fliessenden Gletscherfluss Österreichs zerstören würde. Ob das inmitten der Biodiversitätskrise, des Artensterbens und der drohenden Klimakatastrophe noch zeitgemäss ist? Das wurde anschliessend von den Podiumsgästen gemeinsam mit zahlreichen Zuhörer:innen diskutiert. Unter Druck stehen die Alpen auch durch den Tourismus. Das erfuhren die Radfahrenden am zweiten Tag beim «PIZ Montafon - Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus» in Schruns/A, dem ersten touristischen Innovation-Hub im Alpenraum. Initiativen wie diese wollen dazu beitragen, den Tourismus in Bergregionen umweltverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten.
Gemeinsam die letzten Gletscher erleben
Nach vier Rad-Tagen traf die Klimakarawane auf die internationale Gletscherkarawane, organisiert von der italienischen Umweltorganisation Legambiente. Geführt vom Gletschervermesser Günther Groß stiegen die beiden Gruppen gemeinsam zum Ochsentaler Gletscher auf, wo der Rückzug des Eises Betroffenheit hinterlässt. «Auch wenn wir diesen Gletscher nicht mehr retten können, nehmen wir ihn als Symbol für den menschengemachten Klimawandel und unseren Einfluss auf die Ökosysteme mit nach Hause», fasst eine Teilnehmerin die Eindrücke zusammen.
Die Klimakarawane fand im Rahmen des Projekts «Alpine Climate Camps» statt. Sie wurde von CIPRA International, Südwind Vorarlberg und der Jugend des Deutschen Alpenvereins Baden-Württemberg organisiert und von Erasmus+ gefördert.
Podcast zur Klimakarawane von PURE Vorarlberg: https://pure.or.at/podcast/ (de)
Petition Kaunertal: https://stubaiwasser.at/ (de), https://www.wwf.at/was-kann-ich-tun/petitionen/petition-kaunertal/ (de)
Weiterführende Informationen: https://vorarlberg.orf.at/stories/3223034/ (de)