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Natur und Leben zuhauf

25.04.2023 / Michael Gams, CIPRA International
Steine schaffen Leben: Das Projekt SteinReich ruft wertvolle Elemente der alpinen Kulturlandschaft wie Lesesteinhaufen oder Trockensteinmauern wieder ins Bewusstsein.
Fünf Personen stehen vor Steinhaufen in den Bergen, einer hält einen Stein in beiden Händen.
Bild Legende:
Gemeinsam Steine für die Artenvielfalt schichten: In der ersten Pilotregion im Piemont packen alle mit an. Für weitere Pilotregionen ist die Bewerbung offen. © Gabriele Cristiani

Steinhaufen gehörten über Jahrhunderte zum bäuerlich geprägten Landschaftsbild der Alpen. Durch das Pflügen zutage beförderte Steine wurden gesammelt und auf den so genannten Lesesteinhaufen bzw. -mauern am Feldrand getürmt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, weil das Wissen über ihren Wert fehlt oder sie als unordentlich empfunden werden, verschwinden sie zusehends aus der Kulturlandschaft. Dabei sind diese scheinbar leblosen, steinernen Elemente wertvoller Lebensraum für wärmeliebende Tiere und Pflanzen. Steinhaufen leisten einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt und sind eines der einfachsten Mittel, um die Natur im Siedlungsgebiet zu fördern. Hier setzt das Projekt SteinReich an.

Von der Landschaftspflege zur Kunst

In sechs Pilotregionen im Alpenraum sollen Menschen unter Anleitung Steinhaufen an ausgewählten Standorten anlegen. In der ersten Pilotregion Carnino/I im Piemont sind es Menschen mit Migrationshintergrund, die eine Ausbildung in der Land- und Forstwirtschaft absolvieren. Mitarbeitende des Naturparks Marguareis geben ihnen Einblicke zu Themen wie Biodiversität, Tier- und Pflanzenökologie und Kulturlandschaftspflege. Abseits der Pilotregionen rücken angehende Kunstschaffende das die Biodiversität in den Steinhaufen in den Fokus – in Zusammenarbeit mit Forschenden an den entstandenen Lesesteinhaufen.

Weitere Pilotregionen gesucht

Regionen, Gemeinden oder Institutionen, die Interesse haben, können sich hier bis 15. Juni 2023 als Pilotregion bewerben. Das Projekt wird finanziert durch die Carline Foundation sowie die Binding-Stifung und läuft bis Frühjahr 2024.

abgelegt unter: alpMedia 3/2023, Natur & Mensch