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Was die Jugend bewegt

27.06.2023 / Maya Mathias, CIPRA International
Bezahlbare, grenzüberschreitende und klimafreundliche Mobilität in den Alpen: Dafür setzen sich Louise Drompt und Marc Stannartz im CIPRA-Jugendbeirat ein.
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Ein Ticket für alle Alpenländer: Das ist die Vision des CIPRA-Jugendbeirats. © iStock-Oleh_Slobodeniuk

«Ich muss nicht unbedingt einen Ozean überfliegen, um eine lebensverändernde Erfahrung zu machen», ist Louise Drompt überzeugt. Im Sommer 2018 reiste die junge Schweizerin im CIPRA-Projekt YOALIN (Youth Alpine Interrail) mit Bahn und Bus durch die Alpen. Es war das erste Mal, dass sie alleine unterwegs war, auf eigene Faust Wanderungen unternahm und unterwegs neue Leute kennenlernte. Eine Erfahrung, die ihre Vorstellung vom Reisen veränderte. Seitdem engagiert sich die 24-jährige Politikstudentin im CIPRA-Jugendbeirat für nachhaltige Mobilität.

Einfach und nachhaltig Reisen

AlpTick, ein erschwingliches Ticket für öffentliche Verkehrsmittel im gesamten Alpenraum: Das ist die Vision des Jugendbeirats. Es soll Reisen für junge Leute einfacher, nachhaltiger und attraktiver machen und ihnen die kulturelle und natürliche Vielfalt der Alpen näherbringen. Um die Idee bekannt zu machen, leisteten die Mitglieder Überzeugungsarbeit bei Institutionen wie der Alpenkonvention und der Makroregionalen Strategie für den Alpenraum (Eusalp). 2020 organisierten sie zum Beispiel eine Online-Diskussionsrunde mit rund 40 Vertreter:innen aus Politik und öffentlichem Verkehr. Wie kompliziert öffentlicher Verkehr sein kann, hat Marc Stannartz am eigenen Leib erfahren. Im Projekt #GönnDirÖffis vom «Jungen Forum» der CIPRA Deutschland brauchte er für eine Strecke von rund 100 Kilometern zwei Tage, weil die Anschlüsse fehlten. «Den Alpenraum, in dem wir leben, wertvoll mitgestalten» ist seine Motivation, sich im Jugendbeirat für klimafreundliches Reisen einzusetzen. Das grösste Problem bei der Umsetzung des Alpentickets sei die mangelnde Kooperation zwischen Entscheidungsträger:innen und Mobilitätsverantwortlichen der betreffenden Regionen. «Des[1]halb braucht es die Zusammenarbeit auf Europa- oder Alpenkonventionsebene», bringt es der 30-jährige auf den Punkt.

«Wir bleiben hartnäckig»

Im Oktober 2022 konnte der CIPRA-Jugendbeirat zwei wichtige Erfolge verbuchen: Bei der Alpenkonferenz im Brig/CH schlossen sich die Alpenländer zur «Simplon Allianz» zusammen, um den Verkehr bis 2050 klimaneutral zu machen. In ihren Aktionsplan haben sie auch das Alpenticket aufgenommen. Zudem integrierte die Alpenkonvention die Idee in das alpine Klimazielsystem 2050. «Das bedeutet, dass die Alpenländer das Projekt bestätigt haben und es weiterentwickeln wollen – ein enormer Meilenstein für uns», freut sich Louise. Für Marc steht fest: «Der politische Wille ist da, es fehlt aber noch die Kooperation und die Umsetzung.» Es brauche ein Land oder eine Region, das die Verantwortung übernimmt und anleitet. Dafür setzen sich Louise und Marc im CIPRA-Jugendbeirat weiterhin ein: «Wir bleiben hartnäckig, damit die Minister:innen nicht vergessen, was sie unterschrieben haben».