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«Klimaschutz ist Gesundheitsschutz»

17.07.2023 / Maya Mathias, CIPRA International
Die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise reichen von Herzkreislaufproblemen über Allergien und Infektionskrankheiten bis hin zu Depressionen. Beim ersten Liechtensteiner «ZukunftsForum Alpen» Ende Juni 2023 diskutierten rund 140 Teilnehmende aus verschiedenen Alpenländern über Massnahmen für Klima- und Gesundheitsschutz.
Bild Legende:
Sabine Monauni eröffnete das ZukunftsForum Alpen mit der Forderung nach einem ressourcenschonenden Lebensstil. © Julian Konrad, Liechtenstein

«Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde»: Die Ärztin und Public-Health-Aktivistin Bea Albermann zeigte in ihrem Vortrag, dass beides zurzeit gefährdet ist. Klimakrise, Biodiversitätskrise und Verschmutzung seien «die drei grossen Krisen unserer Zeit.» Es brauche ein nachhaltigen Systemwandel, denn «Klimaschutz ist Gesundheitsschutz». Sie rief die Teilnehmenden dazu auf, sich nicht nur auf ihren ökologischen Fussabdruck zu konzentrieren, sondern vor allem politisch aktiv zu werden.

Mit Hitze umgehen lernen

Der Alpenraum ist stark von der Klimaerhitzung betroffen, die beiden letzten Sommer waren so heiss wie nie zuvor. Hitze ist eine grosse Belastung für den Körper und kann zu Herzkreislaufproblemen, Dehydrierung, Hitzschlag und zu mehr Todesfällen führen. Das erste Liechtensteiner ZukunftsForum Alpen widmete sich Ende Juni der Frage, wie Bewohner:innen und die Alpen als Lebensraum gesund bleiben können. Darüber diskutierten rund 140 Teilnehmende bei der internationalen Tagung in Schaan/LI, vernetzten sich und tauschten Wissen aus. Sabine Monauni, Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin und Ministerin für Inneres, Wirtschaft und Umwelt, forderte in ihrer Eröffnungsrede: «Wir müssen einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Lebensstil in unserer Kultur verankern.»

Die heilende Kraft der Alpen

Darüber hinaus bietet der Alpenraum auch ein enormes Potenzial für die Gesundheit, wie Arnulf Hartl von der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg/A in seinem Vortrag zeigte. Bergsportler:innen leiden unter weniger psychischen Erkrankungen und erleben mehr positive Emotionen. Zudem sind ihr Immunsystem und Gleichgewichtssinn gestärkt. Die Luft sei deutlich besser als in der Ebene. «Wir müssen uns die Alpen wie eine grüne Insel in einem Meer von Feinstaub vorstellen», erklärt der Immunologe. Damit verfügen die Alpenländer über ein enormes Gesundheitspotenzial, das es zu nutzen, aber vor allem zu erhalten gilt.

Wie sieht eine gesunde alpine Ernährung aus? Was lässt sich gegen Hitzeinseln in Städten machen? Wie gehen wir mit dem steigenden Risiko von Infektionskrankheiten durch Mücken und Zecken um? Wie wird unsere Mobilität umweltfreundlicher? In den Workshops und Vertiefungsrunden am Nachmittag waren die Ideen und Vorschläge der Teilnehmenden gefragt. Ein Spaziergang zu Biodiversität und Lebensqualität in Schaan, ein Besuch der psychiatrischen Klinik Clinicum Alpinum in Gaflei, ein Mobilitätshackathon sowie die Zubereitung von gesunden Häppchen am zweiten Tag ergänzten das vielseitige Programm.

Zu den Ergebnissen der Konferenz: www.zukunftsforumalpen.li