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Kein Pardon für Umweltkriminalität
In Italien wurde das neue Gesetz gegen Umweltvergehen erstmals nach illegalen Arbeiten im Sommer 2014 auf den Skipisten der Via Lattea in den Gemeinden Cesana und Claviere angewandt. Für eine neue Skipiste wurden tiefe Einschnitte in den Berg gemacht, ohne den Boden zu stabilisieren. Dies führte zu Erdrutschen und einem Felssturz. Die gerichtliche Ermittlung wurde allerdings erst nach dem tödlichen Unfall eines jungen Skifahrers, der von der Piste abkam, eingeleitet. Die Untersuchung des Unfallhergangs brachte zu Tage, dass die durchgeführten Arbeiten nicht genehmigt waren. Den Managern der Seilbahngesellschaft und den Bürgermeistern der beiden Gemeinden wird unterlassene Aufsicht vorgeworfen.
Laut Gesetz wird eine irreversible Veränderung des Gleichgewichts eines Ökosystems mit fünf bis 15 Jahren Haft bestraft. Eine Strafverschärfung gibt es, wenn das Vergehen in einem Schutzgebiet oder gegen geschützte Arten verübt wird. Das neue Gesetz könnte eine abschreckende Wirkung auf alle Vergehen haben, die das Ökosystem beeinträchtigen und die bis heute als Bagatelldelikte galten.
Ein englischsprachiges Buch erhellt die Entwicklung der Umweltgesetzgebung aus persönlicher Sicht. Mit «Wolfgang E. Burhenne – A sustainable life» zeichnet Vivienne Klimke nicht nur das Leben des CIPRA-Mitbegründers auf, sondern gibt auch einen Einblick in die Umweltbewegung während und seit des 2. Weltkriegs. Achim Steiner, Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms UNEP, lobt Burhenne für seine Hingabe, Weisheit, Schlagkraft und seinen Scharfsinn: «Wolfgang Burhenne hatte einen starken und dauerhaften Einfluss auf die Konzeption, Verfügung und Umsetzung der Umweltgesetzgebung.»
Quellen und weitere Informationen:
http://www.gazzettaufficiale.it/eli/id/2015/05/28/15G00082/sg (it)