Beschreibung |
Die Studie hat gezeigt, dass der Begriff der "Erreichbarkeit", der im vergangenen Jahr die verkehrspolitische Debatte in Südtirol prägte, ausser unter Wirtschaftstreibenden, einen vergleichsweise geringen Stellenwert in der Gesellschaft besitzt. Die Bevölkerung zeigt sich mehrheitlich mit der derzeitigen Aussenanbindung Südtirols zufrieden und fordert auf der anderen Seite eher eine Verbesserung der Verbindungen innerhalb des Landes. Mögliche Massnahmen stehen dabei unter besonders kritischer Beobachtung, da die Südtirolerinnen und Südtiroler angesichts der italienischen Finanzmisere der Meinung sind, dass eventuelle Einsparungen am ehesten bei der öffentlichen Verwaltung und bei Infrastrukturprojekten anzusetzen sind. Sowohl bei den Massnahmen zur besseren Erreichbarkeit Südtirols als auch hinsichtlich der Binnenanbindungen erweist sich die Schiene ganz klar als Favorit: eine sehr deutliche Mehrheit wünscht sich mehr Güter auf die Schiene, bessere Fernzugverbindungen und einen Ausbau des Schienennahverkehrs. Sogar das umstrittene Projekt des Brennerbasistunnels samt Zulaufstrecken wird mehrheitlich befürwortet. Auf grosse Ablehnung stossen hingegen der Ausbau von Autobahn und Bozner Flughafen. Was den Ausbau des Bozner Flughafens betrifft, so schätzen auch dessen Befürworter die Belastungen für die öffentliche Hand und die Chancen schienengebundener Alternativen als relativ realistisch ein. Was sie von den Gegnern trennt, ist hingegen die Nutzenwahrnehmung - für sich selbst, aber auch für andere. Die Debatte um den Flughafen wird also weniger von Ideologien, sondern von Kosten-Nutzen-Kalkül und von Verteilungsgerechtigkeit geprägt. |