Europa ist ein Kontinent von geschädigten Wäldern. 97 Prozent der alten Wälder sind – meist durch Abholzung – verloren gegangen. Aus diesem Grund sind EU-Richtlinien zur Regelung der Waldbewirtschaftung notwendig und begrüssenswert. Denn ohne verbindliche Regelungen werden Massnahmen nicht ausreichend umgesetzt und der Zustand der Wälder verschlechtert sich weiterhin stetig.

In Slowenien gibt es rund 170 unbewirtschaftete Waldreservate, die aber nur 0,8 Prozent der gesamten Waldfläche ausmachen. Sie sind von grosser Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und spielen eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Tatsächlich zeigen Daten, dass 5 Prozent der oberirdischen Kohlenstoffbiomasse Europas in Bäumen mit einem Durchmesser von mehr als 50 Zentimetern gespeichert wird. Solche gedeihen meist nur in alten, intakten oder unbewirtschafteten Wäldern.

Folglich ist die Bewirtschaftung der Wälder durch die Natur allein der bevorzugte Weg in Bezug auf die Kohlenstoffbindung und die biologische Vielfalt, wie Forschende der Universität Ljubljana gezeigt haben. Dafür wurden Prognosen verschiedener Waldbewirtschaftungs- und Klimawandelszenarien verglichen. Die Kohlenstoffakkumulation beginnt jedoch nach einer bestimmten Zeit aufgrund steigender Temperaturen zu sinken. Dies zeigt, dass eine optimale Bewirtschaftung den Mehrwert bestimmter Baumarten – für die Klimawandelanpassung – erkennt und die Verbreitung dieser fördert.

Das Treffen war Teil des ForestNet-Projekts, in dem sich die Nachhaltigkeits- und Umwelt-Organisationen Focus, DOPPS und CIPRA Slowenien mit dem Verlust der biologischen Vielfalt in den slowenischen Wäldern als Folge des Klimawandels und der wirtschaftlichen Ausbeutung der Wälder befassen. Das Projekt läuft bis April 2024.

Weitere Informationen und Videos der Veranstaltung finden Sie hier:

Prihodnost slovenskega gozda - bo gozd zdravnik ali bolnik? - Focus (sl)