Das Bergdorf Balme/I fokussiert seine Entwicklung auf die Erhaltung der Natur und der traditionellen Landschaft – einerseits durch seine Entscheidung gegen Motorschlitten- und Heliskiing-Tourismus, andererseits durch Massnahmen zur Besucherlenkung in sensiblen Gebieten. Die Gemeinde Enego/I setzt sich nach dem Sturm “Vaia” aktiv für die Wiederherstellung der Wälder ein, unter anderem mit einem Massnahmenplan für die Marcesina-Ebene, eines der am stärksten betroffenen Gebiete.

Alpstream, ein internationale Zentrum für die Forschung zu Alpenflüssen ist in der kleinen Gemeinde Ostana angesiedelt. Seine Forschungsarbeit zielt auf eine nachhaltigere Nutzung und den Erhalt der Gewässer ab. Die “Associazione Castanicoltori del Lario Orientale” setzt sich aktiv für die Pflege der Kastanienwälder für kommende Generationen ein. Auf ähnliche Weise setzt sich die Baumgart-Initiative für die Wiederbelebung der traditionellen Obstgärten im Stadtgebiet von Bozen/I ein.

Schlechte Beispiele

Es gibt aber auch viele, die weiterhin veraltete Entwicklungsmodelle verfolgen, die für die Umwelt und die Gesellschaft schädlich sind. Die Region Friaul erlaubt beispielsweise das Befahren von über siebzig Kilometern an Bergwaldwegen mit Motorschlitten, ähnliches passierte auch in der Lombardei, wo nun Bergwege von motorisierten Fahrzeugen befahren werden dürfen. Die Provinz Bozen bewilligte üppige öffentliche Zuschüsse für den Ausbau einer Schutzhütte, die schliesslich zu einem Hotelbau mitten in einem UNESCO-Kulturerbegebiet wurde. Die Gemeinde Pergine im Trentine erlaubte den Bau neuer Gebäude im Ausmass tausender Quadratmeter in Ufernähe eines Sees. Negativ erwähnt wird in dem Bericht auch die Gemeinde Cortina, die den Bau einer sehr neuen Bobbahn für die olympischen Spiele 2026 genehmigte, deren Kosten aus dem Ruder laufen.

Quellen und weitere Informationen:

Bericht Carovana delle Alpi - Legambiente (it)

Flaggen-Grün-Schwarz-2023.pdf (legambiente.it)