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Alpine Compass - Ergebnisse der Living Labs

18.04.2024
Im November 2023 und im Januar 2024 fanden im Rahmen des Erasmus+ Projektes Alpine Compass, an dem sich auch CIPRA Deutschland beteiligt, "Living Lab"-Workshops mit jungen Menschen aus dem Alpenraum zum Thema Lebensqualität statt. Diese ist, nach Angaben junger Erwachsener in der Alpenregion, auf jeden Fall noch ausbaufähig - vor allem wenn man möchte, das junge Menschen im Alpenraum bleiben oder nach der Ausbildung zurückkommen, statt in Städte zu ziehen.
Bild Legende:
Wie kann man die Alpen für jüngere Generationen lebenswerter machen? © Henriette Adolf

Das Konzept der Living Labs dient in Zusammenhang mit dem Projekt als Vermittlung zwischen jungen Bürger*innen und politischen Entscheidungsträger*innen. Grundlage für die Living Labs waren die Webinare mit dem ESPON-Institut, die zuvor im Projekt stattfanden und Methoden zur Messung von Lebensqualität und Erfahrungen vorstellten. Auch die Resultate einer länderübergreifenden Literatur- und Studienrecherche und einer internationalen Interviewreihe, die ebenfalls Teil des Projekt waren, flossen mit ein.

In Deutschland nahm das Klenze-Gymnasium aus München und die FOS/BOS aus Bad Tölz an den Living Labs teil. Die Teilnehmer*innen tauschten dabei ihre Ansichten über die Lebensqualität in ihrer Wohnumgebung sowie im Alpenraum generell aus und diskutierten Bedürfnisse und Wünsche zur Verbesserung von Gemeinden und Dinge, die sie an dem Leben in den Alpenregionen schätzen.

Bei den Teilnehmenden wurden die naturnahe Lage der Alpen als ein großer Pluspunkt gesehen, der Freiheit, Entspannung sowie verschiedene Freizeitaktivitäten bietet und somit auch einen attraktiven Ort für Familien und den Ruhestand darstellt. Für junge Menschen wie sie selbst ist die Lebensqualität im deutschen Alpenraum durchaus noch verbesserungsbedürftig. Große Kritikpunkte bildeten zum einen die übermäßige Belastung durch den Tourismus sowie eine mangelnde Infrastruktur, hohe Wohnkosten und unzureichende kulturelle Angebote für junge Menschen. Die Teilnehmenden wünschen eine stärkere Einbindung in politische Entscheidungsprozesse, um auch eigene Vorstellungen umsetzen zu können.

Die Wünsche der Teilnehmenden aus den Living Labs in Deutschland deckt sich auch mit Ergebnissen aus den durchgeführten Interviews sowie der aktuellen Studienlage für den gesamten Alpenraum. Junge Menschen aus dem Alpenraum fordern eine Verbesserung der lokalen Infrastruktur, eine Stärkung des Klimabewusstseins für die Berge, Vergünstigungen für Einheimische, um Wohnanreize zu schaffen, sowie einen Ausbau des Freizeitangebotes angepasst auf die Bedürfnisse junger Menschen.

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Studienlage:

  • Die 18. Shell Jugendstudie - eine Generation meldet sich zu Wort (2019)
  • Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt. - Ergebnisse und Impulse aus der Untersuchung zu Bleibe- und  Wanderungsmotiven junger Menschen in ländlichen Räumen. (Studie der KLJB 2020)
  • Trendstudie 2023 - Aktuelle Krisen belasten Jüngere stärker als Ältere - ein Generationenkonflikt bleibt aus. (2023)
  • Ergebnisse einer Repräsentiv-Umfrage unter Jugendlichen 2022/2023. Eine SINUS-Studie im Auftrag der BARMER. (2023)