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«Letzte Generation Österreich» beendet Klima-Proteste

27.08.2024 / Veronika Hribernik, CIPRA International
Tempo 100 auf Autobahnen, Klimaschutz in die Verfassung: Das waren einige der Forderungen der Letzten Generation Österreich. Anfang August verkündete die Gruppe das Ende ihrer Klima-Proteste.
Bild Legende:
Die «Letzte Generation Österreich» protestierte vielfältig für das «Recht auf Überleben». © Letzte Generation Österreich

Auf die Strasse kleben: Vor allem dafür war die Klimabewegung «Letzte Generation» bekannt, auch wenn es nicht ihre einzige Aktionsart war. Anfang August 2024 beendeten sie nach zweieinhalb Jahren ihre Proteste, da sie keine Perspektive für Erfolg mehr sehen. Ihr Aktivismus polarisierte, oft wurde mehr über ihre Aktionen als ihre Forderungen zur Eindämmung der Klimakrise diskutiert. Der Name entstand, weil sich die Gruppe als letzte Generation sieht, «die eine Katastrophe noch abwenden kann». Auf der Strasse waren die Aktivist:innen Hass und Gewalt ausgesetzt, konservative Politiker:innen kriminalisierten ihr Verhalten. Das, obwohl ihre Forderungen keineswegs radikal, sondern wissenschaftsbasiert waren und in demokratischen Prozessen erarbeitet wurden: Es brauche mehr Massnahmen gegen die Klimakrise, etwa Tempo 100 auf der Autobahn. Die «Letzte Generation Österreich» forderte zudem die Verankerung von Klimaschutz als Grundrecht in der Verfassung und die Umsetzung der seit 2022 vorliegenden Empfehlungen des Klimarates. Der Klimarat war ein von der Bundesregierung einberufener Bürger:innenrat, der einen Plan entwickelte, wie Österreich bis 2040 Klimaneutralität erreichen kann. Das Alpenland hat seit vier Jahren kein geltendes Klimaschutzgesetz und damit keine verbindlichen Klima-Ziele für Wirtschaft und Gesellschaft.

«Eine zu zaghafte Klimapolitik ohne wirksame Schutz- und Anpassungsmassnahmen trifft besonders nachkommende Generation. Das zunehmende Bewusstsein und das Engagement innerhalb der jüngeren Bevölkerung, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist grundsätzlich anzuerkennen», erklärt Stephan Tischler, Vorsitzender von CIPRA Österreich. Gletscherschwund, Felsstürze, Hangrutschungen, Überschwemmungen oder Trockenheit: Die vergangenen Jahre haben vor allem in den Alpen gezeigt, welche negativen Folgen die Klimakrise mit sich bringt. «Umso dringender ist es, sich nicht auf ambitionierten politischen Zielen auszuruhen, sondern die notwendigen Massnahmen möglichst rasch umzusetzen. Diese Verantwortung tragen die Entscheidungsträger von heute für die Generationen von morgen», betont Tischler.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

www.derstandard.at/story/3000000231313/letzte-generation-oesterreich-loest-sich-auf (de), www.faz.net/aktuell/politik/ausland/aus-fuer-die-letzte-generation-warum-sie-in-oesterreich-keine-perspektive-hat-19903412.html (de), https://science.orf.at/stories/3213903/ (de), https://letztegeneration.at/ (de), https://mailchi.mp/letztegeneration/ende-der-proteste (de),  https://klimavolksbegehren.at/forderungen/ (de)