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Ko-Adaption von Mensch und Wolf

22.04.2020 / alpMedia
Wölfe kehren zurück in die Alpen: Wie eine Ko-Adaption von Mensch und Raubtier möglich ist, will die CIPRA in einem Projekt mit Beteiligten auf lokaler Ebene diskutieren.
Bild Legende:
Ko-Adaption als Ziel: Wie Mensch und Wolf mit der nötigen Distanz nebeneinander leben können. (c) flickr, Marc Biarnès

HirtInnen, JägerInnen, UmweltschützerInnen, PolitikerInnen: Die Rückkehr und Verbreitung des Wolfes führt in den Alpen zu Konflikten zwischen unterschiedlichsten Akteuren. Die Diskussionen machen deutlich, dass ein Umdenken im Umgang mit bestimmten Aspekten von Natur generell und konkret im bisherigen Verhältnis von Mensch und Wolf stattfinden muss.

Das CIPRA-Projekt «Wissenstransfer zur Ko-Adaption von Wolf und Mensch in alpinen Regionen» will die verschiedenen Akteursgruppen über regionale, nationale aber auch soziale und kulturelle Grenzen hinweg zusammenbringen.  Ziel ist der Austausch unterschiedlicher Erfahrungen, Sichtweisen und Praktiken im Umgang mit dem Wolf. Die zentrale Frage dabei: Wie kann eine Ko-Adaption, die gegenseitige Anpassung von Mensch und Wolf nachhaltig funktionieren? Menschen aus allen Alpenländern können dabei ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit der Rückkehr des Wolfes einbringen. Während sich beispielsweise in den französischen Alpen Wölfe schon vor etwa 30 Jahren angesiedelt haben, wurde die erste Rudelbildung in der Schweiz erst 2012  bestätigt.

Eine weitere Besonderheit in dem Projekt sieht Projektleiterin Marion Ebster in dessen regionaler und lokaler Ausrichtung. «Wir wollen direkt in die Regionen gehen und vor Ort Menschen zusammenbringen, um voneinander zu lernen.» Lokal könne man die Interessensgruppen am besten miteinbeziehen und herausfinden, wie ein gutes Leben auch mit Wölfen gelingt. Dazu startet nun ein einjähriges Vorbereitungsprojekt, gefolgt von der Umsetzung und der Arbeit vor Ort. Unterstützt wird das Projekt finanziell vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Deutschland, sowie von den Schweizer Stiftungen Temperatio und unaterra.

 

Quellen und weitere Informationen:

Frank, Elisa und Nikolaus Heinzer (2019): Wölfische Unterwanderungen von Natur und Kultur – Ordnungen und Räume neu verhandelt. In: Stefan Groth und Linda Mülli (Hg.): Ordnungen in Alltag & Gesellschaft. Empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven. Würzburg, S. 93-124., www.lifewolfalps.eu/en/the-project-in-its-six-guidelines/ (en), www.zora.uzh.ch/id/eprint/137893/1/AlMu_Wolf_Publikation_Buch_02_ePub_DEFINITIV.pdf