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Rezepte für ein gutes Klima

18.11.2021 / Michael Gams, CIPRA International
Vom Reden ins Tun kommen: Das wollen viele Menschen im Alpenraum – mit Klimastreiks, Wanderungen, Forderungspapieren und Kochbüchern.
Bild Legende:
Vorangehen für den Klimaschutz: Das wollen die Klimaspuren-Wander:innen ebenso wie andere Klima-Bewegte im Alpenraum. © Jaromir Kreiliger

Anfang November 2021 fand im schottischen Glasgow eine weitere Klimakonferenz der Vereinten Nationen statt, begleitet von weltweiten Klimastreiks. Während Regierungen über Massnahmen zum Klimaschutz feilschen, setzen Klimaaktivist:innen in den Alpen die nächsten Schritte.

Wandern zu guten Beispielen

Aktivismus und Wandern verbindet das Projekt «Klimaspuren»: Diesen Sommer wanderte eine kleine Gruppe von Aktivist:innen auf 42 Tagesetappen quer durch die Schweiz, von Illanz bis nach Genf, insgesamt gingen über 500 Leute mit. Die Wandergruppe besuchte Menschen und Projekte, die Spielräume und Möglichkeiten für den Klimaschutz nutzen: Von der Klimasiedlung, die ein Dorf neu belebt bis zum Skigebiet, das erprobt, ob Massentourismus Klimaschutz kann. Die Gruppe besuchte Firmen, die sich hohe Ziele im klimagerechten Bauen stecken, ebenso wie Solarkraftwerke oder Solargenossenschaften. Man diskutierte mit jungen und älteren Klimaaktivist:innen wie den KlimaSeniorinnen Schweiz, die für eine strengere Klimapolitik bis vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zogen. Die Wanderung führte auch in die Städte: Zürich, das eine Fachplanung zur Hitzeminderung vorantreibt und Bern mit seiner Velo-Offensive. Im Oktober 2021 zog das Projektteam Bilanz an einer Tagung in Salecina/CH.

Forderungspapier und Klimakochbuch

Ebenfalls im Oktober überreichte «Fridays For Future» in Vorarlberg/A dem Landtag ein Forderungspapier zur Mobilität, die derzeit 40 Prozent der Emissionen verursache. Zu den Forderungen zählt ein Stopp «fossiler Grossprojekte» wie einer unterirdischen Tunnelspinne in Feldkirch/A oder einer neuen Schnellstrasse an der österreichisch-schweizerischen Grenze. Stattdessen solle ein «zukunftsfähiges Mobilitätskonzept» für 2030 erarbeitet werden. Den Klimanotstand für das benachbarte Liechtenstein auszurufen, ist das vorrangige Ziel der dortigen Klima-Aktivist:innen, auch für sie ist nachhaltige Mobilität eines der wichtigsten Themen.

Eine Umstellung der Essgewohnheiten regt die slowenische NGO Umanotera mit «Grossmutters Klimakochbuch» an, das sie anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober 2021 veröffentlichte. Ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen sind der Lebensmittelversorgung zuzuschreiben. Mehr regionales und biologisch produziertes Obst und Gemüse sowie weniger Fleisch und Milch: Das Kochbuch enthält eine Auswahl slowenischer Spezialitäten wie gefüllte Paprika in oder fleischlose Krautrouladen. Eine Änderung der Essgewohnheiten werde die Klimakrise nicht lösen, so Umanotera, aber ohne eine Änderung der Essgewohnheiten könne man die Klimakrise nicht angemessen angehen.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

www.vol.at/fur-eine-lebenswerte-zukunft-wir-brauchen-endlich-taten/7150789 (de), https://fridaysforfuture.at/gruppen/vorarlberg (de), www.umanotera.org/novice/hrana-je-vec-kot-zgolj-to-kar-jemo-sporocilo-za-javnost (sl), https://klimaspuren.ch/ (de, fr), www.vaterland.li/liechtenstein/politik/mich-stoert-dieser-pseudo-realismus;art169,433612 (de)