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Keine Gletscherehe in Tirol
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Als «Gletscherehe» hatten die Liftkaiser aus dem Pitztal und Ötztal ihr Megaprojekt bezeichnet. Nun ging die Ehe in die Brüche, bevor sie überhaupt geschlossen wurde. Die Projektwerber hätten für den Skigebietszusammenschluss bis zum Ablauf der Frist Ende Oktober 2022 weitere Unterlagen nachreichen müssen. Weil das nicht geschah, schloss das Amt der Tiroler Landesregierung das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung mit einem negativen Bescheid. Eine im Sommer durchgeführte Bürger:innenbefragung im Pitztal war knapp negativ ausgefallen, die Projektwerber gaben danach bekannt, den Zusammenschluss nicht mehr weiterzuverfolgen.
Das Projekt war 2015 eingereicht worden, der deutsche und der österreichische Alpenverein bezogen öffentlich dagegen Stellung und starteten die Kampagne «Unsere Alpen». Der durch den Klimawandel bedingte Gletscherrückgang veränderte das Gelände bereits im Planungszeitraum zwischen 2015 und 2019 so stark, dass ursprünglich geplante Pistenflächen und Skiwege nicht mehr realisierbar waren. Geplant waren unter anderen 64 Hektar neue Skipisten, das entspricht in etwa der Fläche von 90 Fussballfeldern. Zudem wären drei neue Gondelbahnen mit einem Seilbahnzentrum und Restaurant gebaut worden, dazu ein mehr als einen halben Kilometer langer Skitunnel, Garagen, Zufahrtswege sowie ein Speichersee für Kunstschneeproduktion. Für Aufruhr sorgte auch die geplante Abtragung eines Vorgipfels des Fernerkogels für eine Seilbahnstation – von alldem bleibt die sensible Gletscherlandschaft in den Ötztaler Alpen nun verschont.
Quellen: https://tirol.orf.at/stories/3181470/ (de), https://kurier.at/chronik/oesterreich/tiroler-gletscher-ehe-aus-amtlich-besiegelt/402212667 (de), www.alpenverein.de/natur-klima/alpine-raumordnung/aktuelle-erschliessungen/skierschliessungen-aus-fuer-skigebietszusammenschluss-pitztal-oetztal_aid_38595.html (de)