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Kein Kinderkram: Streiken für den Klimaschutz

04.03.2019 / alpMedia
Alpenweit treten immer mehr Jugendliche in den «Klimastreik». Inspiriert von der jungen Aktivistin Greta Thunberg drängen sie auf rasches Handeln für den Klimaschutz – zum Teil mit Erfolg.
Bild Legende:
Klimastreik: Alpenweit fordern SchülerInnen sofortiges Handeln für den Klimaschutz, so wie hier in Chur/CH. © Peter Lüthi

Ende Januar 2019 setzt sich eine junge Frau in Stockholm in einen Zug. Einen Tag später steigt sie am Bahnhof des schweizerischen Nobelskiortes Davos aus, wo das World Economic Forum tagt. Statt Skiern hat die 16-jährige Greta Thunberg einen Appell an PolitikerInnen und Wirtschaftsbosse im Gepäck, angesichts der Klimakrise sofort zu handeln: «Ich will, dass sie dieselbe Angst fühlen, wie ich sie jeden Tag fühle. Und dann will ich, dass Sie so handeln, als ob ihr Haus in Flammen stünde. Weil es das tut.» Über 190’000 Mal wurde Gretas Botschaft bisher via Twitter angesehen.

«Das ist euer Jahrhundert. Holt es euch!»

Inspiriert von der schwedischen Klimaaktivistin haben Schweizer Schülerinnen und Schüler Anfang Februar 2019 zum landesweiten «Klimastreik» aufgerufen. 60’000 Jugendliche nahmen daran teil. Bis zum Herbst sind dort weitere Aktionen geplant. Die jungen Aktivistinnen und Aktivisten fordern, dass die Schweiz den nationalen Klimanotstand ausruft und ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf Null senkt. Sie seien die erste in diesem Jahrhundert geborene Generation, sagte der Geschäftsführer von CIPRA International, Kaspar Schuler, bei einer Rede vor streikenden Jugendlichen in Chur/CH. «Ihr seid es auch, die in den nächsten 30 Jahren die Grundlagen legen, damit wir Menschen es auch ins nächste, ins 22. Jahrhundert schaffen.» Schuler forderte die Jugendlichen auf, nicht aufzugeben und weiterzukämpfen, denn «das ist nicht nur euer Leben, es ist auch ganz und gar euer Jahrhundert. Es gehört nur euch. Holt es euch!»

Alpenweite Klimastreiks

 Alpenweit schliessen sich immer mehr Jugendliche der von Greta Thunberg inspirierten Bewegung «Fridays for Future» an. «Wessen Zukunft? Unsere Zukunft!» skandieren Schülerinnen und Schüler Seite an Seite mit Studierenden jeden Freitag seit Dezember 2018 auch in Österreichs Hauptstadt Wien, landesweit gefolgt von Schulstreiks in anderen Städten. Am 15. März 2019 findet ein weltweiter Aktionstag statt, den Jugendliche in allen Alpenländern mittragen – in Orten wie Vizille in Frankreich oder Domodossola in Italien, in Städten wie Annecy/F, Innsbruck/A, Genf/CH, Laibach/SI, Grenoble/F oder Bern/CH und in Metropolen wie Turin/I oder München/D.

Die Streiks der Jugendlichen zeigen Wirkung, so hat Basel/CH als erste Stadt der Schweiz am 20. Februar 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Das Stadtparlament hatte eine von der Jugendbewegung «Klimastreik» verfasste Resolution angenommen. Als Inspirationsquelle ihres Streiks nennen auch die Basler Jugendlichen wenig überraschend einen Namen: Greta Thunberg.

 

Quellen und weiterführende Informationen:
www.theguardian.com/environment/2019/jan/24/school-strikes-over-climate-change-continue-to-snowball (en), www.nzz.ch/zuerich/demo-fuers-klima-tausende-in-der-schweiz-fordern-klimaschutz-ld.1456813, https://climatestrike.chwww.facebook.com/FridaysForFutureViennawww.studentville.it/studiare/sciopero-studenti-15-marzo-2019-cose-il-climate-strike/ (it), www.fridaysforfuture.org/events/map (en) www.francetvinfo.fr/meteo/climat/cinq-questions-sur-l-appel-a-la-greve-pour-le-climat-lance-par-les-lyceens-et-etudiants_3191565.html (fr), https://ilestencoretemps.fr/youthforclimate/ (fr), 
www.nzz.ch/schweiz/schuelerstreik-zeigt-wirkung-basel-ruft-klimanotstand-aus-ld.1461370https://telebasel.ch/2019/01/29/basler-gretas-kaempfen-fuers-klima/,  https://twitter.com/gretathunberg/status/1088833164062216194 (en), http://www.piemonteparchi.it/cms/index.php/ambiente/clima/item/2826-ma-noi-siamo-disposti-a-scioperare-per-il-clima (it)