CIPRA Vertretungen:

Benutzerspezifische Werkzeuge

  Suchfilter  

News

«Grüne Gemeinden» in italienischen Alpen

17.08.2022 / Francesco Pastorelli, CIPRA Italia
Nachhaltiger Umgang mit dem baulichen Erbe, Energieeffizienz, umweltfreundliche Mobilität: Wie können Berggebiete aufgewertet und die Übernutzung der natürlichen Ressourcen eingedämmt werden? Die ersten «Green Communities» in Italien wollen zeigen, dass das auch sozial verträglich möglich ist.
Bild Legende:
Green Communities: Wichtig für die Berggebiete der Zukunft. (c) UNCEM

Die erste Green Community «Terre del Monviso» sieht vor, dass sich 75 Prozent aller Berggemeinden dort an sozialen Wohnbauprojekten und an Initiativen zur energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude beteiligen. Zudem wollen sie nachhaltige Tourismusangebote rund um den Monte Viso schaffen. Die Pläne zur nachhaltigen Entwicklung umfassen folgende Bereiche: Land- und Forstwirtschaft, biologische Vielfalt, Holzindustrie, Wasserversorgung, lokale erneuerbare Energiequellen, Energieeffizienz, nachhaltige Produktionsverfahren und Gebäudemanagement, umweltfreundliche Mobilität und energieautarke Landwirtschaftsmodelle. Gemeinsam setzen die beteiligten Gemeinden diese Pläne unter energetischen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten um.

«In Green Communities wird die Umweltentwicklung Hand in Hand mit der wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Entwicklung gefördert, wobei der Schwerpunkt auf den Ressourcen Wasser, Wald und Landschaft liegt», erklärt Marco Bussone, Präsident der UNCEM, der nationalen Organisation der Berggemeinden. Beteiligt sind Akteure des öffentlichen und privaten Sektors, der Forschung und aus dem Nonprofit-Sektor. Die Mittel dafür stammen aus dem Aufbauplan «Next Generation» der EU und aus Italiens nationalem Plan für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR), in dem 135 Millionen Euro für einen fairen und integrativen Übergang für kleine lokale Gemeinschaften vorgesehen sind. Das Gesetz dazu stammt aus dem Jahr 2016. Die wichtigsten Punkte darin sind eine Vergütung für Ökosystemleistungen, die Einrichtung von «erdölfreien Zonen» und die nationale Strategie für Green Communities. Diese wertet ländliche Gebiete und Bergregionen auf, die eine ausgewogene Nutzung ihrer Ressourcen anstreben und eine neue Beziehung zum Austausch mit städtischen Gemeinden und Gemeinden im Flachland eröffnen.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

https://uncem.it/green-communities-cosa-sono-e-perche-sono-importanti-per-i-territori-montani-del-nel-futuro-la-scheda-uncem/ (it), www.rinnovabili.it/ambiente/politiche-ambientali/green-communities/ (it), www.repubblica.it/economia/rapporti/energitalia/territori/2022/04/04/news/green_communities_anche_in_italia_un_valido_supporto_alla_transizione_verde_per_i_piccoli_territori-344107097/ (it), https://www.regione.piemonte.it/web/pinforma/notizie/terre-monviso-progetto-pilota-per-green-communities (it)