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Pflanzen leiden unter Klimawandel

30.05.2012 / alpMedia
Die Erderwärmung bedroht die Artenvielfalt in den Alpen. Lebensräume verschwinden, Parasiten bedrohen ganze Wälder. Das belegen zwei kürzlich erschienene Studien.
Blumen, Berge, Pflanze
Bild Legende:
Hochgebirgspflanzen: Der Klimawandel könnte ihren Lebensraum bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in etwa halbieren. © J.Vandevoorde/Eenbergwerk.nl
Steigende Temperaturen und trockene Sommer freuen den Borkenkäfer und machen ihn zur Bedrohung ganzer Fichtenwälder. Er zerstört die Wasserversorgung des Baumes. Das haben Wissenschaftler der italienischen Universität Padova herausgefunden, die von 1994 bis 2009 Alpenwälder untersuchten. Die Schäden für Forstwirtschaft und Ökosysteme sind bis zu sieben Mal grösser, wenn Fichten in wärmeren Zonen und damit ausserhalb ihres eigentlichen Lebensraums gepflanzt wurden. Weniger Niederschläge erleichtern es dem Borkenkäfer ausserdem, in grösseren Höhen zu überleben.
Dass der Klimawandel hochalpine Pflanzen im Zeitlupentempo dahinrafft, ist das Fazit einer weiteren Studie: Rund 40 Prozent der Hochgebirgspflanzen befinden sich in näherer Zukunft in Gebieten, die sich für ein dauerhaftes Überleben nicht mehr eignen. Nur die lange Lebenszeit dieser Pflanzen und ihre Fähigkeit, sich über Wurzelausläufer zu vermehren, verzögern den Prozess des Aussterbens. Besonders empfindlich auf den Klimawandel reagieren endemische Arten, also Pflanzen, die nur in einem bestimmten Teil der Alpen vorkommen. Drei von vier dieser Arten werden mindestens 80 Prozent ihres derzeitigen Lebensraums verlieren, weil sie nicht in klimatisch geeignetere Gebiete wandern können.
Quelle und weitere Informationen: www.springerlink.com/content/v58n0206126p1840 (en), www.greenreport.it/_new/index (it), www.spiegel.de/wissenschaft/natur, www.nature.com/nclimate/journal/vaop (en)