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Feinstaub: Neue Massnahmen zur Bekämpfung und zum Management

01.02.2007 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Trotz den negativen Auswirkungen von Streusalz auf Umwelt, Grundwasser, Infrastruktur und Autos wird jeden Winter wieder gesalzen. Klagenfurt/A hat nun eine Alternative gefunden: Statt Salz wird Kalzium-Magnesium-Acetat (CMA) versprüht, ein Taumittel aus Kalk, Magnesium und Essigsäure. CMA ist unschädlich für das Grundwasser und für Pflanzen. CMA ist allerdings deutlich teurer als Salz.
Der Klagenfurter Stadtrat nimmt die Mehrkosten aber gerne in Kauf. CMA hat nämlich eine positive Nebenwirkung: Es bindet einen grossen Teil des verkehrsbedingten Feinstaubs. Insbesondere die Partikel, die von Reifen und Bremsen abgerieben und vom Verkehr immer wieder aufgewirbelt werden, sollen von CMA gebunden werden. Erfahrungen in Schweden haben gezeigt, dass die Feinstaub-Belastung so um 30% gesenkt werden kann.
Ob sich diese Zahl ohne weiteres auf Mitteleuropa übertragen lässt, ist nicht sicher. Sicher ist hingegen, dass Massnahmen gegen den Feinstaub dringend nötig sind: So zeigen z.B. Daten für das Jahr 2006 in Deutschland, dass die Belastung der Bevölkerung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub deutlich zu hoch ist. An 100 von ca. 450 Messstationen lag die Konzentration an mehr als den zulässigen 35 Tagen über dem Grenzwert. In Südtirol hat die Landesumweltagentur die Initiative ergriffen. Mit einer Kampagne soll auf breiter Ebene für die eine bessere Luftqualität gesorgt werden. Die Kampagne umfasst Mehrjahrespläne, Verkehrseinschränkungen, eine Internetseite und eine Hotline sowie einen SMS-Dienst. Durch ein SMS werden die AbonnentInnen über drohende Fahrverbote wegen schlechter Luft informiert. Damit soll vermieden werden, dass die Betroffenen zu spät informiert werden und beispielsweise vor Strassensperren stehen. Die hohe Zahl von Anmeldungen - 4050 in drei Wochen - zeigt, dass die SüdtirolerInnen den Dienst gerne in Anspruch nehmen und bereit sind, sich aktiv für eine gute Luft einzusetzen. Mitte Januar wurde der SMS-Dienst erstmals eingesetzt. Die Messungen am Folgetag erlaubten dann eine Entwarnung.
Quelle: Sonntagszeitung (28.1.2007); Presseinformation deutsches Umweltbundesamt (26.1.2007); Presseamt Land Südtirol (25.01.2007), www.provinz.bz.it/lpa/news/news_d.asp (it/de/ladin)