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Pinzgauer Ideen für Jelovica

12.10.2022 / Anna Fuchs, CIPRA International
Regionales Natur- und Kulturerbe erhalten: Das soll in der slowenischen Karst-Hochebene Jelovica gelingen. Mitte September 2022 reisten die slowenischen Partner des Projekts «JeloviZA» in den österreichischen Pinzgau, um sich von der Nationalparkregion Hohe Tauern inspirieren zu lassen.
Bild Legende:
Auf Ideensuche im Nationalpark Hohe Tauern/A: Die slowenischen Partner des Projektes JeloviZA. © Samo Khan

Der Pinzgau hat viele Gemeinsamkeiten mit der Jelovica-Hochebene in Slowenien: Die Region ist geprägt von Wald- und Almflächen, biologische und kulturelle Vielfalt bilden die Basis für nachhaltiges Wirtschaften im Tourismus, in der Forstwirtschaft und darüber hinaus. Hauptziel der Exkursion sei es gewesen, von praktischen Beispielen im Pinzgau zu lernen, wie Projektleiterin Katarina Žakelj von CIPRA Slowenien erklärt. «Wir wollten herausfinden, wie strategische Kommunikation eingesetzt werden kann, um die Ziele des Naturschutzes, der Besucherlenkung und der Erhaltung des lokalen Natur- und Kulturerbes zu erreichen.» Auf dieser Grundlage entwickeln die Projektpartner ein integratives Managementmodell für die Hochebene von Jelovica.

Tourismus: Natur im Vordergrund

Die JeloviZA-Exkursion führte die Gruppe unter anderem nach Krimml/A, Mittersil und Rauris/A. Dort wird die Natur- und Kulturinterpretation als Mittel der strategischen Kommunikation hervorragend genutzt, wie die inhaltliche Leiterin der Exkursion, Marjeta Kerišč Svetel, erklärt: «Es ist eine erlebnisorientierte Art, die Beziehung zum natürlichen und kulturellen Erbe zu vermitteln: Die Menschen werden bewusst ermutigt, eine persönliche und respektvolle Beziehung zur Natur, Kultur und Geschichte aufzubauen, insbesondere durch eigene Erfahrungen.» Gerhard Meister, Geschäftsführer des Tourismusverbands Rauris, bestärkt diese Beobachtung: «Wir haben unsere Natur und damit arbeiten wir. Die Natur möchten wir den Gästen vermitteln, aber abseits von Bespassungs- oder Actionprogrammen.»

Integratives Naturschutzmanagement

Im Nationalparkzentrum Mittersill/A erfuhr die slowenische Projektgruppe von JeloviZA mehr über das erfolgreiche Management des Schutzgebietes. Ein Managementplan umfasst hier alle Bereiche von Natur- und Artenschutz bis hin zu Besucher:innenlenkung und Bildungsarbeit. Wie Wolfgang Urban, Direktor der Nationalparkverwaltung in Salzburg erklärt, sei es essentiell für den Erfolg eines solchen Managementplans, «bei dessen Erstellung und Umsetzung alle Interessensgruppen einzubinden», von Tourismus über Jagd bis hin zur Gemeindepolitik.

Weiterführende Informationen: www.cipra.org/de/jeloviza, www.ra-sora.si/projekt/jeloviza (sl)