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Immer weniger Schnee in den Alpen
Erstmals hat eine Studie Schneedaten aus dem gesamten Alpenraum zusammengetragen und einheitlich ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen frühere Beobachtungen, dass Schneehöhen und Schneebedeckung in den Alpen tendenziell zurückgehen – in welchem Ausmass, hängt jedoch stark von der Region sowie von der Höhenstufe ab. Beispielsweise sind auf der ohnehin schneeärmeren Alpensüdseite die Schneehöhen deutlich stärker zurückgegangen als in den Hauptalpen und auf der Nordseite. «Das zeigt, dass Beobachtungen aus nur einer Region nicht verallgemeinert werden können, sondern dass man die Entwicklung differenziert betrachten muss», sagt Co-Autor und MeteoSchweiz-Mitarbeiter Sven Kotlarski.
Die aus diesen Daten errechneten Schneehöhen haben im Winter (Dezember-Februar) an 82 % aller Stationen abgenommen, im Frühling (März-Mai) sogar an 90 % aller Stationen. In den nördlichen Regionen der Alpen verkürzte sich die Anzahl der Tage mit Schnee unterhalb von 2‘000 Metern Höhe während der letzten fünf Jahrzehnte um 22 bis 27 Tage, im Süden waren es 24 bis 34 Tage. Dies entspricht je nach Höhenlage einer Abnahme von bis zu einem Drittel im Winter und bis zur Hälfte im Frühling. Der Datensatz ist nun zu grossen Teilen frei zugänglich für weitere Studien – etwa zur Schneeschmelze oder zum Klimawandel.
Quellen und weitere Informationen:
tc.copernicus.org/articles/15/1343/2021/ (en), www.zeit.de/news/2021-03/19/studie-schneesaison-in-den-alpen-wird-immer-kuerzer (de), punkt4.info/social-news/news/schnee-geht-in-den-alpen-seit-50-jahren-zurueck.html (de), www.wsl.ch/de/newsseiten/03/weniger-schnee-erste-alpenweite-analyse-von-schneehoehendaten.html (de), www.sueddeutsche.de/wissen/schnee-alpen-klimawandel-albedo-1.5244231 (de)