News
Drohende Invasion der Schneemobile in Frankreich

Im Juli 2014 wurde im französischen Parlament eine Gesetzesänderung gutgeheissen. Im Winter können Bergrestaurants nun ihre Gäste bis 23 Uhr mit motorisierten Fahrzeugen befördern. Dies war zuvor nur auf bestimmten Wegen erlaubt und professionellen Fachkräften, Rettungskräften oder Aufsichtsbehörden vorbehalten.
Umweltschutzorganisationen in Frankreich, darunter CIPRA Frankreich, die Vereinigung der französischen Bergsteigerverbände (FFCAM) und Mountain Wilderness Frankreich, stellen sich aus Gründen des Naturschutzes gegen die Gesetzesänderung. Denn gerade im Winter stören die lärmenden Fahrzeuge die Tierwelt besonders. Unter erschwerten Bedingungen, wie bei Kälte oder Futterknappheit, brauchen die Tiere umso mehr Ruhe und Schutz. Zudem gibt es eine weitere Befürchtung: «Durch die neue Regelung entsteht ein Schlupfloch für nächtliche Spritztouren», ist Hélène Denis, Vizepräsidentin von CIPRA Frankreich, überzeugt. «Wie können wir unterscheiden, ob jemand tatsächlich ein Restaurant besuchen möchte oder bloss einen abgelegenen Spazierfahrt unternimmt?» Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Denn der Senat könnte die Gesetzesänderung noch verhindern.
Eine Alternative wäre verlängerte Öffnungszeiten von Seilbahnen. Oder man bleibt bei umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln und erkundet die Winterlandschaft weiterhin per pedes, auf Ski oder Schneeschuhen.
Quellen und weitere Informationen: http://lessor.fr/2014/08/21/montagne-motoneige-l%E2%80%99amendement-de-la-discorde/ (fr), http://www.ledauphine.com/montagne/2014/07/31/motoneiges-l-amendement-qui-ne-passe-pas (fr)