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Die Biber sind los
Der Biber fühlt sich wohl in Liechtenstein: Derzeit sind rund 20 Tiere (Juni 2013) heimisch, und dies obwohl er erst 2009 das erste Mal nachgewiesen wurde. Die Population ist geschützt durch die Berner Konvention. Biber fördern die Biodiversität, da sie vielfältige Lebensräume schaffen. Leider fertigt der aktive Landschaftsgestalter seine Bauten auch in Rüfesammlern, unterminiert Dämme und verstopft Entwässerungsleitungen. Dies bringt Konflikte mit der Landwirtschaft und dem Hochwasserschutz.
Eine Liechtensteiner Studie thematisierte die Schäden und Konflikte durch den Biber und entwickelte Massnahmen mittels eines Ampelsystems. Der Haken: Das System entspricht der menschlichen Logik, nicht aber der des Bibers. Woher soll das Tier wissen, für welches Gewässer er zugelassen ist? «In Liechtenstein fehlt immer noch die naturschutzgesetzliche Verankerung unseres grössten Nagetiers», sagt Monika Gstöhl von der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz, «ein Bibermanagement wäre ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.» Das Bibermanagement sähe den Schutz und die Förderung des Tieres vor, aber auch die Vergütung von Schäden.
Auch in anderen Alpenländern sind die Biber auf dem Vormarsch. Im deutschen Bundesland Bayern sind schon über 14‘000 Tiere heimisch. Der Bund Naturschutz reagiert auf absehbare Konflikte mit einem Bibermanagement. Im Kanton Wallis/CH gab es 2013 Unmut wegen Schäden an einem Bahngleis. Der Bund versagte dem Kanton indes die Abschussbewilligung.
Quellen und weitere Informationen: http://www.vbo.li/Home/Newsdetail.aspx?shmid=493&shact=67670172&shmiid=CCkDpSQZ2u0__eql, http://www.nzz.ch/aktuell/newsticker/kanton-wallis-darf-keine-biber-abschiessen-1.18083303, http://www.bibermanagement.de/Europa/Deutschland/Bayern/body_bayern.html#Bibermanager, http://www.bund-naturschutz.de/themen/artenbiotopschutz/biber/biberberater.html, http://www.hallobiber.ch/, http://www.vbo.li/Portals/0/Dokumente/Biber%20H.pdf