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Alpine Arten retten

12.06.2019 / alpMedia
Der im Mai veröffentlichte UNO-Bericht zur Lage der Biodiversität ist alarmierend, im sensiblen Alpenraum lässt die Klimaerhitzung einheimische Pflanzen- und Tierarten verschwinden. Alpenweite Projekte mit CIPRA-Beteiligung steuern dagegen.
Bild Legende:
Projekte für die Rettung der Artenvielfalt: Alpenstädte und Alpengemeinden zeigen, wie es klappen könnte. © Daniele Dalvit

Von insgesamt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit wurde bereits eine Million beinahe vernichtet. Diese Zahl nennt der Weltbiodiversitätsrat IPBES in seinem Anfang Mai 2019 erschienenen Bericht. Insekten zählen dabei zu den besonders gefährdeten Arten, ihre Zahl ging in Europa während der vergangenen drei Jahrzehnte um 80 Prozent zurück. In höheren Lagen dagegen nimmt – dem bayerischen Bund Naturschutz zufolge – mit der Klimaerhitzung die Anzahl bestimmter Tier- und Pflanzenarten zu. So sind bestimmte Libellenarten nun bereits in bis zu in 800 Metern Seehöhe vorzufinden und sogar Pflanzenarten wie das Alpen-Rispengras wachsen in bis zu 3.500 Metern Höhe. Sie verdrängen andere, an das bisherige Klima in grossen Höhen angepasste Arten. Rasche Klimaschutz-Massnahmen könnten somit auch die biologische Vielfalt noch retten – oder die Artenvernichtung zumindest eindämmen.

Von «Trittsteinen» zum Urban Gardening

Wie Alpenstädte und Alpengemeinden ihren Beitrag zum Erhalt der Naturvielfalt leisten können, erproben die beiden Projekte speciAlps und UrbaBio. So sammelt die speciAlps-Pilotregion Grosses Walsertal/A die Samen regionaler Blumen und Pflanzen für Blühflächen im öffentlichen Raum. «Schon kleine Blühflächen können als ‘Trittsteine’ wichtige Lebensräume für Insekten und Vögel sein», erklärt die regionale Projektbetreuerin Katrin Lönig/Österreichisches Ökologie-Institut. Neben dem Walsertal beteiligen sich vier weitere Alpenregionen am Projekt speciAlps.

Claire Simon vom Verein «Alpenstadt des Jahres» zufolge nehmen Städte immer mehr Raum ein, weshalb es wichtig sei, dass sie die biologische Vielfalt berücksichtigen. «Sei es durch die ökologische Bewirtschaftung von Grünflächen, in der Stadtplanung oder durch die Einbeziehung der Bürger.» In Annecy/F, einer von vier Partnerstädten im Projekt UrbaBio, spielen die für Gärten und Grünanlagen verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Sie wollen beispielsweise den Fluss Thiou renaturieren und öffentliche Gemeinschaftsgärten anlegen.

Von regionalem Saatgut über renaturierte Flüsse bis hin zu Themenwegen in Schutzgebieten und Workshops für Schulkinder – Projekte wie diese lassen Hoffnung aufkeimen, dass die Rettung der alpinen Artenvielfalt noch möglich ist.

 

Quellen und weitere Informationen:

https://orf.at/stories/3121139/, https://science.orf.at/stories/2979843, www.nzz.ch/wissenschaft/zustand-der-globalen-biodiversitaet-bericht-des-ipbes-ld.1477718, www.dnn.de/Nachrichten/Wissen/Deutscher-Alpenverein-Klimawandel-Forscher-besorgt-ueber-Artenvielhalt-auf-Alpengipfeln, www.srf.ch/sendungen/tagesgespraech/markus-fischer-biodiversitaet-ist-unsere-lebensgrundlage, www.alpenstaedte.org/de/projekte/urbabio, www.cipra.org/de/specialps