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Aktiver und gesünder pendeln

14.12.2022 / Maya Mathias, CIPRA International
Mehr Bewegung im Arbeitsalltag ist gut für die Gesundheit und fürs Klima: Im dreijährigen Interreg-Projekt AMIGO haben sich Liechtenstein, St. Gallen/CH und Vorarlberg/A für aktiveres Pendeln und einen bewegten Arbeitsalltag eingesetzt. Die Abschlusskonferenz im November 2022 in Triesen/LI zeigte, wie Verhaltensänderung gelingt.
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Aktiv im Arbeitsalltag: Die AMIGO-Abschlusskonferenz am 24. November in Triesen/LI. © Caroline Begle, CIPRA International

350 Tonnen CO2 und 6 Prozent Autonutzung für den Arbeitsweg eingespart: Das ergab die abschliessende Befragung der rund 1‘500 Mitarbeitenden aus den AMIGO-Pilotbetrieben in Österreich und Liechtenstein. Die Mobilitätsmassnahmen motivierten rund 40 Prozent der Befragten dazu, öfters das Fahrrad, den öffentlichen Verkehr oder Fahrgemeinschaften zu nutzen. Für den Vorarlberger Landesrat Daniel Zadra bewährte sich die Vielfalt des AMIGO-Projekts: «Die zielgruppengenaue Ansprache und die Kombination von Massnahmen aus der Verhaltensökonomie, der Sport- und Umweltpsychologie ist entscheidend.»

Mehr Bewegung für Gesundheit und Klima

Mit einem bunten Strauss an Massnahmen haben sich das Fürstentum Liechtenstein, das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen im grenzüberschreitenden dreijährigen Interreg-Projekt Amigo für einen gesunden, klimafreundlichen und aktiven Weg zur Arbeit und Arbeitsalltag eingesetzt. Gemeinsam haben sie mit CIPRA International, dem Energieinstitut Vorarlberg und der aks Gesundheit unter anderem das Pilotprogramm beWEGt entwickelt. Darin haben Unternehmen ihre Mitarbeitenden diesen Sommer während 12 Wochen dazu motiviert, sich mehr zu bewegen. Für knapp 80 Prozent der befragten Teilnehmer:innen hat das beWEGt-Programm mehr Aktivität in ihren Alltag gebracht. Vor allem die Unterstützung durch die firmeninternen Bewegungs-Coachs sei hilfreich und motivierend gewesen. Die liechtensteinische Regierungsgrätin Graziella Marok-Wachter unterstützt das Ziel, betriebliches Mobilitätsmanagement- und betriebliche Gesundheitsförderung miteinander zu verknüpfen: «Das Programm beWEGt bot eine gute Möglichkeit, das bestehende Mobilitätsmanagement der Landesverwaltung mit neuen Ansätzen zu verknüpfen und Erfahrungen zu sammeln.»

Abschlusskonferenz «Bewegt im Alltag»

Wer rund drei Stunden pro Woche zu Fuss geht oder anderthalb Stunden Fahrrad fährt, hat ein rund 10 Prozent geringeres Risiko, vorzeitig zu sterben: Professorin Sonja Kahlmeier von der Fernfachhochschule Schweiz zeigte an der Amigo-Abschlusskonferenz am 24. November 2022 in Triesen/LI, dass mehr Bewegung gut für die Gesundheit ist und zum Beispiel das Risiko für Herzkrankheiten senkt. Im zweiten Input präsentierte Privatdozentin Dr. Katharina Gangl vom Institut für Höhere Studien in Wien, wie die Verhaltensökonomie zur Verkehrswende beiträgt. Wer soziale Normen, Hinweisreize oder Standards aktiv gestaltet, kann zu nachhaltigem Verhalten motivieren.

Daten analysieren, Ideen sammeln, Lösungen testen: Die Logik der Start-up Szene ist auch für die Bekämpfung der Klimakrise nützlich, wie Mark Stoffel in seinem Vortrag zeigte. Mit der Auswertung von anonymisierten Handybewegungsdaten, Veranstaltungen zur kollaborativen und kreativen Lösungsfindung (Hackathons) und Mobilitätsexperimenten zielt der Gründer und Präsident von 42hacks.com auf schnelle und effektive Verhaltensänderungen ab. Anschliessend bot das Programm den rund 70 Besucher:innen der AMIGO-Konferenz eine Diskussionsrunde, Workshops und weitere Kurzpräsentationen zur Vertiefung der gehörten Themen. Das Projekt AMIGO wurde vom Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein gefördert.