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Standpunkt der CIPRA: Bozen und die Alpenkonvention: flatterhafte Interessen
20.06.2012
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alpMedia
Überfällig sei die Ratifikation der Protokolle durch Rom gewesen, das Scheitern des Verkehrsprotokolls ein Wermutstropfen. Das sagt die Provinz Bozen. Zugleich beschliesst sie den Ausbau des Flugplatzes Bozen.
In der Provinz Bozen bemängelt man, dass Italien nur acht der neun Protokolle der Alpenkonvention ratifiziert hat. Es sei ein "Wermutstropfen", dass das für das Transitland Südtirol wichtigste Verkehrsprotokoll aussen vor gelassen wurde. Denn es sieht vor, dass keine neuen alpenquerenden Strassen gebaut und die Schadstoffbelastung verringert wird. "Und die Massnahmen im Protokoll sind bindend". Darauf wies Landeshauptmann Luis Durnwalder schon vor Jahren hin. Im Verkehrsprotokoll steht aber auch, dass Flughäfen nicht erheblich ausgebaut werden dürfen und die Umweltbelastungen des Flugverkehrs begrenzt werden müssen.
Nun hat die Provinz Bozen kürzlich den Ausbau ihres Flugplatzes beschlossen. Kosten: 24 Millionen Euro. In Zukunft sollen bis zu 250'000 Passagiere pro Jahr abgefertigt werden und bis zu 14 Flugzeuge pro Tag starten und landen, rechnet CIPRA Südtirol vor. Heute sind es gerade 50'000 Fluggäste pro Jahr bei sechs Starts und Landungen täglich. Nicht, dass es in der Nähe keinen Flughafen gäbe oder die Südtiroler unbedingt einen eigenen wollten. Auch wird seit dem ersten Ausbau 1997 nur mehr dank öffentlicher Subventionen geflogen. Allein zwischen Januar und April 2012 sind die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen. Corrado Passera, Italiens Verkehrsminister, will den Flugplatz schliessen, ist er in drei Jahren noch immer defizitär.
Predigt die Provinz Bozen also Wasser und trinkt selbst Wein? Die Alpenkonvention ist kein "Selbstbedienungsladen". Sie ist ein Instrument, das die Zusammenarbeit zwischen den Alpenstaaten regelt zum Wohle aller Bewohner - das sind auch Pflanzen und Tiere. Bozen könnte mit einer umfassenden, auf alle Verkehrsträger abgestimmten Verkehrspolitik punkten, wie sie die Alpenkonvention vorsieht. Der massive Ausbau eines Flugplatzes gehört nicht dazu.
Quelle und weitere Informationen: www.suedtirolnews.it/d/artikel/2012/06/11, www.provinz.bz.it/lpa/285.asp?aktuelles, www.provinz.bz.it/lpa/service/news, www.umwelt.bz.it/presse, www.umwelt.bz.it/presse/flugplatz-bozen
Nun hat die Provinz Bozen kürzlich den Ausbau ihres Flugplatzes beschlossen. Kosten: 24 Millionen Euro. In Zukunft sollen bis zu 250'000 Passagiere pro Jahr abgefertigt werden und bis zu 14 Flugzeuge pro Tag starten und landen, rechnet CIPRA Südtirol vor. Heute sind es gerade 50'000 Fluggäste pro Jahr bei sechs Starts und Landungen täglich. Nicht, dass es in der Nähe keinen Flughafen gäbe oder die Südtiroler unbedingt einen eigenen wollten. Auch wird seit dem ersten Ausbau 1997 nur mehr dank öffentlicher Subventionen geflogen. Allein zwischen Januar und April 2012 sind die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen. Corrado Passera, Italiens Verkehrsminister, will den Flugplatz schliessen, ist er in drei Jahren noch immer defizitär.
Predigt die Provinz Bozen also Wasser und trinkt selbst Wein? Die Alpenkonvention ist kein "Selbstbedienungsladen". Sie ist ein Instrument, das die Zusammenarbeit zwischen den Alpenstaaten regelt zum Wohle aller Bewohner - das sind auch Pflanzen und Tiere. Bozen könnte mit einer umfassenden, auf alle Verkehrsträger abgestimmten Verkehrspolitik punkten, wie sie die Alpenkonvention vorsieht. Der massive Ausbau eines Flugplatzes gehört nicht dazu.
Quelle und weitere Informationen: www.suedtirolnews.it/d/artikel/2012/06/11, www.provinz.bz.it/lpa/285.asp?aktuelles, www.provinz.bz.it/lpa/service/news, www.umwelt.bz.it/presse, www.umwelt.bz.it/presse/flugplatz-bozen