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Neue Ideen für lebenswerte Alpen im postfossilen Zeitalter

24.09.2009 / alpMedia
Die Jahresfachtagung der CIPRA zum Thema Wachstum hat vergangene Woche rund 200 Interessierte nach Liechtenstein gelockt. Deutlich wurde, dass das Wachstum endlich ist wegen der begrenzten Ressourcen. Der Ideen und Forderungen, wie dem unabdingbaren Schrumpfungsprozess zu begegnen ist, sind viele. Die CIPRA hat die dringlichsten in einem Thesenkatalog zusammengefasst.
Franz Josef Radermacher
Bild Legende:
Der Globalisierungsgestalter Franz Josef Radermacher zeichnet Zukunftsszenarien für das postfossile Zeitalter an der CIPRA-Jahresfachtagung 2009. © CIPRA
Zum einen spannte die CIPRA mit ihrer Jahresfachtagung "Wachstum auf Teufel komm raus? Die Alpen auf die Suche nach dem Glück" in Gamprin/FL den Bogen weit auf. Der deutsche Globalisierungsgestalter Franz Josef Radermacher skizzierte die globalen Wirkungsweisen. "Wer sich mit der Wachstumsfrage beschäftigt, sieht sich mit einer Welt mit zehn Milliarden Menschen um 2050 konfrontiert" sagte das prominente Mitglied des Club of Rome, der die Tagung am Donnerstag eröffnete. Was dies in Zeiten der sich neigenden Ressourcen bedeutet, führte Daniele Ganser vom Historischen Seminar der Universität Basel/CH am Freitag aus. Der "Peak Oil", der Höhepunkt der Erdölfunde, komme irgendwann in den nächsten 20 Jahren. Sein Fazit: "Wir sollten das Erdöl verlassen, bevor es uns verlässt." Was heisst: Den Ausstieg planen anstatt weiterhin auf ein Wirtschaftswachstum setzen, das auf fossilen Energien gründet.
Zum andern knüpfte die CIPRA enge Banden zu den Alpen, wo die globalen Kreisläufe ihren Niederschlag finden, und förderte so den Dialog über verschiedene Ebenen hinweg. Die rund 200 internationalen Tagungsteilnehmenden nutzten die Gelegenheit ausreichend in den Workshops, Diskussionsrunden und am Rande der Tagung. Um dem Wachstumszwang zu entkommen, braucht es neue Ideen für Zufriedenheit, Auskommen und Lebensqualität, darüber war man sich einig. Welches sind die Handlungsspielräume, damit die Alpen einen aktiven Beitrag für die globale Politik leisten können? Die CIPRA präsentierte zum Abschluss der Tagung am Samstag einen Thesenkatalog dazu.
Der CIPRA-Thesenkatalog, Kurzinterviews mit ReferentInnen und die Präsentationen der Tagung in Englisch und Deutsch stehen zum Download bereit unter www.cipra.org (de/fr/it/sl).