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Neue Modelle für ein besseres Leben

07.04.2015 / CIPRA International
Das westliche Entwicklungsmodell verbraucht die natürlichen Ressourcen von drei Planeten Erde. Es verbreitet sich auch in den aufstrebenden Ländern. Wir haben eine Vorbildfunktion für diese.
Bild Legende:
(c) Antoine Berger

Die Herausforderung lautet daher: Weg von «Immer mehr», hin zu «Immer besser». Nötig ist die Entwicklung einer Gemeinwohlökonomie, die die Bedürfnisse von Mensch und Natur in den Vordergrund stellt.

An der von CIPRA Frankreich und CIPRA International organisierten Jahresfachtagung im November 2014 in Annecy fand ein reger Meinungsaustausch zu diesem Thema statt. Hugues de Jouvenel erinnerte daran, dass die Zukunft nicht vorbestimmt ist. Sie lässt mehrere Möglichkeiten offen, und jeder von uns kann sie mitgestalten. In Szenarien zu denken ist wichtig, um einen gewissen Handlungsspielraum zu haben und Veränderungen nicht einfach hinnehmen zu müssen. Veränderung braucht Innovation. Diese geht aus den Regionen und deren BewohnerInnen hervor. Die politischen VertreterInnen müssen ihnen zuhören, um den Wandel zu begünstigen.

Es gibt kein Verkehrssystem und kein Energieerzeugungssystem ohne Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen. Mässigung ist die einzige Lösung, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Deshalb müssen wir sozioökonomische Grundlagen wie Reichtumsindikatoren, Werte oder Marktregulierungssysteme überdenken und lernen, das Vorhandene besser zu nutzen.

An der Konferenz wurde auch über die Makroregionale Strategie für den Alpenraum diskutiert. Sie ist eine einmalige Chance, bestimmte Aspekte der Alpenkonvention umzusetzen. Aber dieser Prozess birgt auch die Gefahr von Fehlentwicklungen: Die Makroregion, hervorgegangen aus dem Vertrag von Lissabon, unterwirft sich dem Wachstumsparadigma. Ohne entsprechende Schutzmassnahmen drohen immer mehr natürliche und landschaftliche Ressourcen verbraucht zu werden. Suffizienz, kollaborative Ökonomie, Beteiligung der lokalen Akteure – das sind einige Eckpunkte für die Arbeit von CIPRA Frankreich im Jahr 2015 und für den Austausch von Good-Practice-Beispielen zwischen den Alpengebieten.

www.cipra.org/france (fr)

Quelle: Jahresbericht 2014, CIPRA International, www.cipra.org/jahresberichte