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DINAMO Erasmus+ Projekt: Gegenbesuch von Bad Hindelang in die Chartreuse

Austauschbesuch Nummer 2: Auf geht's ins Chartreuse-Massiv!
Nach dem ersten Treffen im verschneiten Bad Hindelang im April 2024 wurde beiden Pilotregionen schnell klar, dass das Thema Mobilität tief in ihre lokalen Strategien für eine nachhaltige Entwicklung integriert ist und dass Mobilität mit der Erbringung von Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, mit der Frage der Jugend und der Attraktivität der Berggebiete, mit dem Tourismus, mit dem Naturschutz und mit der Tätigkeit spezifischer Bergwirtschaftssektoren wie Forstwirtschaft und Weidewirtschaft verknüpft ist. Das sollte nun auch den Gegenbesuch in Frankreich Ende Juli 2024 prägen.
Nach einem Überblick über die Mobilitätsprojekte in Chartreuse - wie die Unterstützung von Carsharing (zwischen Privatpersonen oder durch eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Unternehmen Citiz), die Durchführung von Bildungsaktivitäten in Schulen, die Entwicklung eines Fahrradprogramms und die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für Elektrofahrräder oder die Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden zur Erweiterung und Stärkung des Busnetzes - stellten die Gastgeber aus der Chartreuse auch das Waldmanagement, die Tourismusstrategie und die Aufwertung der lokalen Lebensmittel in den Fokus des Besuchsprogramms.
In Bezug auf die Forstwirtschaft kann das Gebiet der Chartreuse eine der wenigen geschützten Herkunftsbezeichnungen vorweisen, die nicht mit Lebensmitteln in Verbindung stehen, nämlich die g.U. "Bois de Chartreuse", die einen großen Vorteil für die lokale Wertschöpfungskette der Forstwirtschaft darstellt. Der Wald von Chartreuse ist außerdem als einer von zwanzig "Forêt d'exception" anerkannt, ein nationales Gütesiegel, das besonders gut bewirtschaftete Wälder in Frankreich auszeichnet.
"Weniger, aber dafür hochwertig" ist das Motto der Chartreuse auch im Tourismus. Ihre gesamte Strategie basiert auf der Verbesserung der Qualität des touristischen Erlebnisses, ohne die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung zu beeinträchtigen. Um dies zu erreichen, setzt die Chartreuse-Methode auf eine sektorübergreifende Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen: Waldbewirtschafter*innen, Akteur*innen der Weidewirtschaft, Umweltexpert*innen, lokale Behörden, Tourismusakteur*innen sind es gewohnt, zusammenzuarbeiten, und tun dies auch regelmäßig, um eine vernünftige Bewirtschaftung der Naturgebiete, die Aufwertung des lokalen Know-hows und die Koordinierung der verschiedenen Aktivitäten an denselben Standorten zu gewährleisten.
Der Besuch der Molkereigenossenschaft rundete den Tag mit einer Verkostung von lokalem Käse und einigen Erklärungen über das empfindliche Gleichgewicht einer kleinen Genossenschaft in einem Bergdorf ab: Wenn es zu wenige Erzeuger gibt, kann die Genossenschaft nicht genug produzieren, um im Geschäft zu bleiben; wenn es zu viele gibt und/oder die Genossenschaft versucht, die wachsende Nachfrage zu befriedigen, müsste die Einrichtung expandieren und sich möglicherweise an einen anderen Standort verlagern.
Mit der Aussicht auf eine langfristige Partnerschaft und einen weiteren Austausch zu den Themen Waldbewirtschaftung und öffentlich-private Mobilitätspartnerschaften endete der Studienaustausch mit einer sehr positiven Bilanz. Ein Nebeneffekt des Austauschs ist ein besseres Verständnis der Verwaltungsorganisation der beiden Länder auf beiden Seiten.
Hier können Sie nachlesen, was während des ersten Studienaufenthaltes im April 2024 geschah, als Vertreter*innen aus der Chartreuse nach Bad Hindelang reisten. Mehr über das Erasmus+ DINAMO-Projekt erfahren Sie unter diesem Link.