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DINAMO Erasmus+ Projekt: Neues White Paper zur Mobilität in den Bergen

07.08.2024
Das Projekt "DINAMO" zielt darauf ab, die Herausforderungen der Mobilität in ländlichen Berggebieten zu bewältigen, indem es die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen fördert und kreative Prozesse durch internationalen Austausch anregt. Das Hauptziel besteht darin, nachhaltige Mobilitätslösungen in ländlichen Berggebieten zu fördern, damit diese weniger abhängig vom Individualverkehr werden.
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Mobilität im ländlichen Alpenraum

Die Alpen werden von zahlreichen großen internationalen Verkehrsachsen durchteilt, darunter auch Straßenkorridore. In den letzten Jahrzehnten hat der Verkehr in und durch die Alpen extrem zugenommen. Dabei hat der Schienenverkehr um den Faktor 1,5 zugenommen - der Straßenverkehr hingegen um mehr als den Faktor 8! Jährlich wird das alpine Straßennetz von Millionen Lkw, Touristen und Alpenbewohnern genutzt: Allein über den Brennerpass fahren durchschnittlich 40.000 Fahrzeuge pro Tag (Stand 2019), und 38,8 Millionen Nettotonnen an Gütern werden jährlich auf der Straße über den Pass transportiert (2018).

Basierend auf Hochrechnungen geht man davon aus, dass der inneralpine und transalpine Verkehr weiter zunehmen wird. Die Herausforderungen dabei sind die Steuerung der Verkehrsströme - insbesondere die Trennung von Transit- und lokalem Straßenverkehr - und die Emissionen von CO2, Schadstoffen und Lärm. Aufgrund der Topographie der Alpentäler sind die Umweltbelastungen durch den Verkehr und die Auswirkungen auf Gesundheit und Landschaft in den Berggebieten größer als anderswo: Die Schadstoffansammlungen können großstädtische Ausmaße erreichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Verkehrs in den Alpen ist die Zerschneidung und Fragmentierung des natürlichen Lebensraums für Wildtiere.

Gut öffentlich angebunden sind die Alpen neben diesen großen Verkehrsachsen und touristischen Anziehungspunkten eher weniger. Vor allem abgelegenere Gebiete der Alpen sind nicht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen oder gar nicht erreichbar. Dies liegt auch an der komplexen Topographie der Bergregionen und ihren besonderen Herausforderungen wie Straßenführung, schwierige Querverbindungen von Tälern über Pässe und stark eingeschränktem Raum für Bahnlinien und andere Mobilitätsinfrastruktur. Infolgedessen wird der Verkehr in diesen Gebieten sehr stark vom motorisierten Individualverkehr oder von Personenkraftwagen dominiert.

Lösungen finden

Um diese Probleme zu vermeiden oder zumindest zu verringern, ist es sehr wichtig, praktikable Mobilitätsalternativen anzubieten; dies erfordert jedoch ein hohes Maß an Koordination, Kommunikation, Finanzierung und Vernetzung. Daher sind innovative Lösungen zur Minimierung der Umweltauswirkungen und zur Gestaltung einer umweltfreundlichen Mobilität notwendig.

Es wurden bereits viele interessante Projekte zu diesem Thema entwickelt, und im Internet finden sich bereits einige Dokumente, die bewährte Verfahren zusammenstellen, wie z. B. die Ergebnisse des SMARTA-Netzwerkprojekts oder des Projekts Montana 174. Das DINAMO-Projekt konzentrierte sich nun auf die besten Praktiken in Frankreich und Deutschland und liefert in seinem White Paper die Ergebnisse von Interviews mit Sportverbänden, NGOs und Mobilitätsnetzwerken sowie Beschreibungen innovativer technischer Lösungen. Dabei werden vor allem die Aspekte der Steuerung und Verwaltung hervorgehoben,  da die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für Berggebiete eine sorgfältige organisatorische Regelung braucht.

Hier weiterlesen

Das DINAMO White Paper ist unter diesem Link verfügbar. Es bietet spannende Informationen über Car- und Bike-Sharing, Mittlerorganisationen, mehrstufige Koordination zur Finanzierung von Fahrgemeinschaften, Transportlösungen auf Abruf, innovative Ideen, um Wander- oder Klettergebiete ohne Auto zu erreichen, und vieles mehr.

Mehr über das Projekt und die Projektergebnisse finden sie hier.

abgelegt unter: Meldung CIPRA Deutschland