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Piz Val Gronda wird erschlossen

17.10.2012 / alpMedia
Beinahe 30 Jahre wurde um den Bau von 1,3 Kilometern Skipiste mit Seilbahn am Piz Val Gronda gestritten. Die touristische Bedeutung des nun genehmigten Projekts ist gering, symbolische Wirkung und Schaden für die Natur sind gross.
Bild Legende:
Skifahren in Ischgl: 238 Pistenkilometer und Kapazitäten zur Beförderung von 88'000 Menschen pro Stunde sind der Tourismusindustrie nicht genug. © Leo-setä/flickr.com
Es ist das Prestigeprojekt in Tirol, an dem die TouristikerInnen seit beinahe 30 Jahren festhalten: die Erschliessung des österreichisch-schweizerischen Grenzbergs Piz Val Gronda mit Skipiste und Seilbahn. Die Erweiterung und Anbindung an das Skigebiet Ischgl soll zwischen elf und 15 Millionen Euro kosten. Das Projekt wurde jetzt nach dem dritten Anlauf genehmigt, nachdem die Lebensräume von Berghühnern verschoben und jene von bedrohten Pflanzenarten umfahren werden sollen. Die Silvretta-Bergbahnen erhalten damit zu ihren 238 Pistenkilometern weitere 1,3 dazu.
Die Tiroler Landesumweltschaft, Umweltverbände sowie Alpenvereine lehnen das Projekt strikt ab, weil es einen bisher unberührten Natur- und Lebensraum zerstört. Der Österreichische Alpenverein hat angekündigt, bei der EU-Kommission Beschwerde wegen Verletzung des Bodenschutzprotokolls der Alpenkonvention einzureichen. Die Organisationen befürchten einen Dominoeffekt, d. h. dass auch woanders Erschliessungsschlupflöcher für anfangs naturrechtliche Tabuzonen geschaffen werden. Das "Tiroler Tourismus Board", ein Gremium aus Tourismusverbänden, Land und Wirtschaftskammer, verlangte bereits weitere Zusammenschlüsse von Skigebieten.
Quelle und weitere Informationen: www.alpenverein.de/presse, www.tt.com/%C3%9Cberblick/Wirtschaft, www.botanik.univie.ac.at/plantchorology, www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/de
abgelegt unter: Tourismus