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Standpunkt der CIPRA: Gotthard: Der Alpen teuerster Pannenstreifen
10.07.2012
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alpMedia
Die Schweizer Regierung befürwortet nun doch den Bau einer zweiten Gotthard-Röhre - obwohl das Stimmvolk diese Pläne bisher immer wieder versenkt hatte. Woher dieser Richtungswechsel?
Am Gotthard soll jetzt doch eine zweite Röhre her. Das hat der Bundesrat beschlossen. Und gleichzeitig beschwichtigt er: Durch jede Röhre würden die Fahrzeuge nur einspurig fahren. So sei die Verlagerung der Güter auf die Schiene, immerhin in der Verfassung verankert, nicht gefährdet. Dieser Entscheid verwundert, haben die SchweizerInnen in der Vergangenheit eine zweite Röhre in Volkabstimmungen immer wieder verworfen, zuletzt im Kanton Uri 2011. Fragt sich daher, welcher Hofnarr dem Bundesrat die Vorzüge von zwei einspurig befahrbaren Röhren eingeflüstert hat.
Die heutige Gotthard-Röhre mit Gegenverkehr muss früher oder später umfassend saniert werden. Dazu wird der wichtigste Schweizer Alpenstrassentunnel zumindest zeitweise geschlossen. Das sorgt für heisse Köpfe: Das Tessin fürchtet wirtschaftliche Einbussen, andere Kantone eine Umweg-Verkehrslawine, die Transporteure zusätzliche Kosten, die überzeugten AutofahrerInnen lange Staus.
Die Wirtschaft, allen voran der Dachverband economiesuisse und der Schweizer Transportverband ASTAG, fordern schon seit langem eine zweite Röhre. Da wird auch mit der Sicherheit der AutofahrerInnen argumentiert. Die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung hat allerdings eben erst belegt, dass eine zweite Röhre langfristig mehr Verkehr und damit weniger Sicherheit bringen würde.
Und dann gibt es noch private Interessen, die sogar die zweite Röhre bauen und finanzieren würden. Aufhorchen liess kürzlich eine Bank, die in das Loch investieren will: Durchfahrtsgebühren als Wertanlage? Wer Infrastrukturen sät, wird schliesslich Verkehr und vielleicht Mautgebühren ernten. Die neue Röhre soll übrigens rund 2,8 Milliarden Franken kosten.
Ob angesichts dieser Summe und einer freien zweiten Fahrbahn das Versprechen noch hält, den "Pannenstreifen" für den Verkehr gesperrt zu lassen, wenn sich vor dem Loch die Autos stauen?
Quelle und weitere Informationen:
www.news.admin.ch/message/index, www.alpeninitiative.ch/web/alpeninitiative, www.nzz.ch/aktuell/schweiz, www.blick.ch/news/politik
Die heutige Gotthard-Röhre mit Gegenverkehr muss früher oder später umfassend saniert werden. Dazu wird der wichtigste Schweizer Alpenstrassentunnel zumindest zeitweise geschlossen. Das sorgt für heisse Köpfe: Das Tessin fürchtet wirtschaftliche Einbussen, andere Kantone eine Umweg-Verkehrslawine, die Transporteure zusätzliche Kosten, die überzeugten AutofahrerInnen lange Staus.
Die Wirtschaft, allen voran der Dachverband economiesuisse und der Schweizer Transportverband ASTAG, fordern schon seit langem eine zweite Röhre. Da wird auch mit der Sicherheit der AutofahrerInnen argumentiert. Die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung hat allerdings eben erst belegt, dass eine zweite Röhre langfristig mehr Verkehr und damit weniger Sicherheit bringen würde.
Und dann gibt es noch private Interessen, die sogar die zweite Röhre bauen und finanzieren würden. Aufhorchen liess kürzlich eine Bank, die in das Loch investieren will: Durchfahrtsgebühren als Wertanlage? Wer Infrastrukturen sät, wird schliesslich Verkehr und vielleicht Mautgebühren ernten. Die neue Röhre soll übrigens rund 2,8 Milliarden Franken kosten.
Ob angesichts dieser Summe und einer freien zweiten Fahrbahn das Versprechen noch hält, den "Pannenstreifen" für den Verkehr gesperrt zu lassen, wenn sich vor dem Loch die Autos stauen?
Quelle und weitere Informationen:
www.news.admin.ch/message/index, www.alpeninitiative.ch/web/alpeninitiative, www.nzz.ch/aktuell/schweiz, www.blick.ch/news/politik