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Schweizer wollen weniger Zweitwohnungen

21.03.2012 / alpMedia
Die Mehrheit der SchweizerInnen hat die Initiative "Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen" angenommen. Das bringt Berggemeinden mehr Landschaftsschutz. Aber der Baustopp freut nicht alle.
Zweitwohnung
Bild Legende:
Selten genutzte Zweitwohnungen: Geringe touristische Wertschöpfung mit grosser Belastung für die Landschaft. © Frank Schultze - Zeitenspiegel
Am 11. März haben 50,6 Prozent der SchweizerInnen zur Zweitwohnungsinitiative Ja gesagt. Sie verlangen eine Obergrenze für Wohnungen, die nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden. Gibt es in einer Gemeinde mehr als 20 Prozent an Zweitwohnungen, dürfen ab sofort keine weiteren solcher "kalten Betten" gebaut werden. Die Initiative betrifft vor allem Regionen, die vom Tourismus leben. In Graubünden sind 135 der 176 Gemeinden vom Baustopp betroffen. Auch in den meisten Gemeinden im Wallis, Tessin, Uri und im Berner Oberland ist der Bau von Zweitwohnungen, die nicht bewirtschaftet sind, nicht mehr möglich.
Die Bergkantone haben die Initiative grösstenteils abgelehnt. So klagt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, die städtische Mehrheit hätte entschieden, wie es mit dem ländlichen Raum weiterzugehen hat. Anders sehen es Umweltschutzorganisationen wie Pro Natura: Für Tourismusregionen öffnen sich jetzt Türen zu einer modernen Beherbergungspolitik, ohne dass Ressourcen verschwendet, übermässig Boden verbraucht und Landschaften verschandelt werden.
In der Schweiz kommt die Annahme einer Volksinitiative selten vor. Die WählerInnen haben bei der Zweitwohnungsinitiative zudem gegen den Vorschlag von Regierung und Parlament gestimmt.
Quellen und weitere Informationen: www.woz.ch/1210/zweitwohnungsinitiative, www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz, www.uvek.admin.ch/themen/02536/02545/03023/, www.pronatura.ch/news-reader-mc-vollstaendig, www.tagesanzeiger.ch/Schweiz/dossier2