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Macht die Alpen klimaneutral!

09.11.2011 / Verein Alpenstadt des Jahres e.V.
Klimaverträglich Leben heisst nicht verzichten, sondern mehr Lebensqualität. Die Alpen müssen kein Energieproblem haben. Die Wirtschaft profitiert, wenn sie in nachhaltige Projekte investiert. Kurz: Vor dem Klimaschutz muss man sich nicht fürchten. Das ist das Fazit der internationalen Auftaktkonferenz des Klimaprojekts ALPSTAR in Chambéry, Frankreich.
ALPSTAR Eröffnungskonferenz
Bild Legende:
Zur Eröffnungskonferenz des Projekts "ALPSTAR - toward climate neutral Alps. Make best practice minimum standard" des Alpenraumprogramms kamen am letzten Oktoberwochenende rund 160 Interessierte nach Chambéry, die "Alpenstadt des Jahres 2006". Dort wurde gefragt, welche Politik es für Energie, Verkehr und Wirtschaft braucht, damit die Alpen klimaneutral werden. Und es wurden Konzepte gesucht für eine gute Klima-Governance und eine erfolgreiche Kommunikation.

Klimaschutz für gutes Leben und starke Wirtschaft
Adolf Gross, Energiebeauftragter der Vorarlberger Landesregierung, malte aus, wie ein klimaneutrales Leben aussehen könnte. Klimaschutz sei vor allem eine kulturelle Frage. Anders gesagt: Machen uns Flugreisen wirklich glücklicher? Klimaschutz heisst gut leben: Wenn wir die vielen kurzen Wege im Alltag mit dem Rad fahren, bleiben wir gesünder. Und wenn die Oberflächen unserer Häuser leise und sauber Energie produzieren, wohnen wir angenehmer.
Wie man als Unternehmer mit Leidenschaft und Engagement für die Umwelt erfolgreich sein kann, zeigte der Schweizer Josias Gasser. Sein Unternehmen hat zwischen 2006 und 2010 den Umsatz in der Passivhaustechnik vervierfacht. Energieeffizienz tut auch der lokalen Wirtschaft gut: Regional verfügbare Ressourcen wie Holz werden verarbeitet, Arbeitsplätze geschaffen und nicht zuletzt bringt der schonenden Umgang mit der Natur einem Ferienort ein positives Image.

Idrija und Bozen: Keine Stadt kommt am Klimaschutz vorbei
ALPSTAR hat das Ziel, gute Beispiele für den Klimaschutz in den Alpen zu sammeln, auszuwerten und zu entwickeln. Das geschieht zum Beispiel im italienischen Bozen und slowenischen Idrija. Beiden Städten wurden bereits für ihre nachhaltige Politik der Titel "Alpenstadt des Jahres" verliehen. In Idrija wird ein Grossteil der fossilen Energieträger, die zum Heizen benötigt werden, durch Biomasse aus dem angrenzenden Wald ersetzt. Bozen hat hingegen einen ehrgeizigen Klimaplan und will bis 2030 seinen CO2-Ausstoss um 80 Prozent reduzieren. Weitere Pilotregionen des Projekts ALPSTAR gibt es in Frankreich, Deutschland (Achental), Liechtenstein, Österreich und der Schweiz (Alpenrheintal).