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Die kühlen Köpfe im Treibhaus! Interview mit einem cc.alps Preisträger"
13.07.2010
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cc.alps
30 Prozent sind "Umsteiger" vom Auto auf den öffentlichen Verkehr!" Die Interessensgemeinschaft bus alpin/CH hat einen der mit 10'000 Euro dotierten Preise des cc.alps-Wettbewerbs in 2008 gewonnen. Christine Székely aus dem cc.alps Team hat mit Samuel Bernhard, dem Projektleiter der IG Bus Alpin über das Erfolgsprojekt gesprochen.
Herr Bernhard, das Projekt läuft nun bereits seit der Pilotphase 2006/07. Wer profitiert von dem Projekt IG bus alpin?
Es sind eigentlich zwei sich ergänzende Ebenen: National profitieren primär die beteiligten Partner, also die Trägerorganisationen. Auf regionaler Ebene sind es die Regionen, die nun besser erschlossen sind und die touristischen Partner, die auch von den verbesserten Verbindungen durch die zusätzlichen Angebote des öffentlichen Verkehrs profitieren.
Wofür konnte die IG bus alpin das Preisgeld von cc.alps einsetzen?
Das Preisgeld wird primär wieder in den Regionen investiert, das heisst es wird direkt für die Busbetriebe eingesetzt - also effektiv für die Kernleistung von bus alpin und die eigentlichen Streckennetze.
Hat sich das Angebot konkret auf das Mobilitätsverhalten ausgewirkt?
Ja. Wir haben im Pilotprojekt 2006/07 Fragebogen-Untersuchungen in den Versuchsbetrieben durchgeführt. Dabei haben wir einen sehr hohen Umsteigeeffekt aufzeigen können: 30 Prozent der Kunden und Kundinnen bezeichnen sich als "Umsteiger" vom Auto auf den öffentlichen Verkehr.
Was waren während des Projektaufbaus bis jetzt die grössten Herausforderungen?
Das war ganz klar die Finanzierung bzw. die Rentabilität der Projekte. Als eines der Hauptprobleme würde ich die regionale Verankerung sehen. Es ist eine Riesenaufgabe, die Busse nicht nur in der Aufbauphase zu betreiben, sondern auch langfristig. Ein entscheidender Punkt sind auch die oft fehlenden Ressourcen, um sich mit dieser Thematik vor Ort auseinanderzusetzen.
Welche konkreten Möglichkeiten haben die Regionen, selbst Mitglied zu werden?
Einerseits müssen sie einen Problemdruck mit dem touristischen Verkehr haben. Das heisst ein schlechtes oder gar kein Angebot des öffentlichen Verkehrs zu einzelnen Ausflugszielen. Andererseits müssen diese Ausflugsziele aber für den Privatverkehr attraktiv sein. Unabdingbar sind auch eine verantwortliche Organisation und eine Person mit den nötigen Ressourcen. Zudem muss ein gewisses Potential an finanziellen Ressourcen für regionale Sponsoren vorhanden sein. Die IG bus alpin unterstützt die Regionen beim Aufbau dieser Angebote und bei konkreten Fragen: Welche Möglichkeiten gibt es für die Finanzierung? Wie baut man ein Angebot auf? Wie ist das zu dimensionieren usw.
Was sind Ihre Wünsche und Pläne für die Zukunft?
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die IG bus alpin sich weiter in den Regionen des Berggebiets verankern kann und als eine Möglichkeit gesehen wird, den öffentlichen Verkehr zu stärken und touristische Angebote mitzukreieren. Mehr Regionen sollten hinzukommen und sich diesem Beispiel anschliessen. Zuletzt wünsche ich mir vor allem, dass die Mitgliedsregionen ausdauernd genug sind und langfristig zu diesem Ausbau des öffentlichen Verkehrs beitragen können.
Projektinformation
- Land: Schweiz
- öV-Angebote zur Förderung des naturnahen Tourismus in Schweizer Bergregionen
- Mitgliedsregionen: Chasseral, Gantrisch, Moosalp, Alp Flix, Binntal, Greina, Thal
- Träger: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, der Verkehrs-Club der Schweiz VCS, der Schweizer Alpen-Club SAC sowie die PostAuto Schweiz AG
- Projektlaufzeit: Pilotprojekte von 2005-2007 IG Bus Alpin seit 2008, seit 2010 selbsttragend
- Publikumspreis und Anerkennungspreis Fachjury beim Innovationspreis öffentlicher Verkehr 2007 (CH)
- 2008: Auszeichnung als eines von sieben Siegerprojekten des cc.alps-Wettbewerbs der CIPRA, Preisgeld 10'000 €
Weitere Infos:
www.busalpin.ch (de/fr/it)
www.cipra.org/competition-cc.alps/busalpin (de)
Es sind eigentlich zwei sich ergänzende Ebenen: National profitieren primär die beteiligten Partner, also die Trägerorganisationen. Auf regionaler Ebene sind es die Regionen, die nun besser erschlossen sind und die touristischen Partner, die auch von den verbesserten Verbindungen durch die zusätzlichen Angebote des öffentlichen Verkehrs profitieren.
Wofür konnte die IG bus alpin das Preisgeld von cc.alps einsetzen?
Das Preisgeld wird primär wieder in den Regionen investiert, das heisst es wird direkt für die Busbetriebe eingesetzt - also effektiv für die Kernleistung von bus alpin und die eigentlichen Streckennetze.
Hat sich das Angebot konkret auf das Mobilitätsverhalten ausgewirkt?
Ja. Wir haben im Pilotprojekt 2006/07 Fragebogen-Untersuchungen in den Versuchsbetrieben durchgeführt. Dabei haben wir einen sehr hohen Umsteigeeffekt aufzeigen können: 30 Prozent der Kunden und Kundinnen bezeichnen sich als "Umsteiger" vom Auto auf den öffentlichen Verkehr.
Was waren während des Projektaufbaus bis jetzt die grössten Herausforderungen?
Das war ganz klar die Finanzierung bzw. die Rentabilität der Projekte. Als eines der Hauptprobleme würde ich die regionale Verankerung sehen. Es ist eine Riesenaufgabe, die Busse nicht nur in der Aufbauphase zu betreiben, sondern auch langfristig. Ein entscheidender Punkt sind auch die oft fehlenden Ressourcen, um sich mit dieser Thematik vor Ort auseinanderzusetzen.
Welche konkreten Möglichkeiten haben die Regionen, selbst Mitglied zu werden?
Einerseits müssen sie einen Problemdruck mit dem touristischen Verkehr haben. Das heisst ein schlechtes oder gar kein Angebot des öffentlichen Verkehrs zu einzelnen Ausflugszielen. Andererseits müssen diese Ausflugsziele aber für den Privatverkehr attraktiv sein. Unabdingbar sind auch eine verantwortliche Organisation und eine Person mit den nötigen Ressourcen. Zudem muss ein gewisses Potential an finanziellen Ressourcen für regionale Sponsoren vorhanden sein. Die IG bus alpin unterstützt die Regionen beim Aufbau dieser Angebote und bei konkreten Fragen: Welche Möglichkeiten gibt es für die Finanzierung? Wie baut man ein Angebot auf? Wie ist das zu dimensionieren usw.
Was sind Ihre Wünsche und Pläne für die Zukunft?
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die IG bus alpin sich weiter in den Regionen des Berggebiets verankern kann und als eine Möglichkeit gesehen wird, den öffentlichen Verkehr zu stärken und touristische Angebote mitzukreieren. Mehr Regionen sollten hinzukommen und sich diesem Beispiel anschliessen. Zuletzt wünsche ich mir vor allem, dass die Mitgliedsregionen ausdauernd genug sind und langfristig zu diesem Ausbau des öffentlichen Verkehrs beitragen können.
Projektinformation
- Land: Schweiz
- öV-Angebote zur Förderung des naturnahen Tourismus in Schweizer Bergregionen
- Mitgliedsregionen: Chasseral, Gantrisch, Moosalp, Alp Flix, Binntal, Greina, Thal
- Träger: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, der Verkehrs-Club der Schweiz VCS, der Schweizer Alpen-Club SAC sowie die PostAuto Schweiz AG
- Projektlaufzeit: Pilotprojekte von 2005-2007 IG Bus Alpin seit 2008, seit 2010 selbsttragend
- Publikumspreis und Anerkennungspreis Fachjury beim Innovationspreis öffentlicher Verkehr 2007 (CH)
- 2008: Auszeichnung als eines von sieben Siegerprojekten des cc.alps-Wettbewerbs der CIPRA, Preisgeld 10'000 €
Weitere Infos:
www.busalpin.ch (de/fr/it)
www.cipra.org/competition-cc.alps/busalpin (de)