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Schweizer Raumplanung mangelhaft

07.07.2010 / alpMedia
Die Schweizer Kantone nehmen ihre Aufgabe in der Raumplanung kaum wahr, so eine Studie der wirtschaftsnahen Denkfabrik "Avenir Suisse": Siedlungsflächen würden schneller wachsen als die Bevölkerung, vor allem in den Gebirgskantonen würden sie die Landschaft stark zerstückeln. In einigen Kantonen sei die Umsetzung der Raumplanung so mangelhaft, dass kaum von einer Steuerung der Siedlungsentwicklung gesprochen werden könne.
Zweitwohnungsbau gefährdet unverbaute Landschaft und historische Ortsbilder - das wichtigste Kapital der Tourismuswirtschaft.
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Zweitwohnungsbau gefährdet unverbaute Landschaft und historische Ortsbilder - das wichtigste Kapital der Tourismuswirtschaft. © CIPRA International
Im Kanton Wallis seien zum Beispiel rund fünfmal so viele Bauzonen ausgeschieden wie gesetzlich erlaubt. Und mit Ausnahme von Graubünden gäbe es auf kantonaler Ebenen keine ernsthaften Bemühungen, griffige Massnahmen gegen den Bau von Zweitwohnungen zu etablieren. Die Studie unterstreicht damit den dringenden Handlungsbedarf in der Schweizerischen Raumplanung bei der Begrenzung des Siedlungswachstums und des Landschaftsverbrauchs.
Umweltverbände wie Pro Natura sehen in diesen Ergebnissen ein weiteres Argument für die "Landschaftsinitiative". Diese fordert, dass die Gesamtfläche der Bauzonen in den nächsten 20 Jahren nicht mehr wächst und die Kantone künftig verdichtet bauen. Vor allem Berggemeinden würden von einer restriktiveren Raumplanung profitieren, so Otto Sieber, Zentralsekretär von Pro Natura. "Landschaft ist ein kostbares Gut, ohne das der Tourismus nicht leben kann".
Quelle und weitere Infos: Tages Anzeiger, 25. Juni 2010; www.landschaftsinitiative.ch