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Die vielfältige Einzigartigkeit der Alpen
01.03.2004
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CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Es gibt eine Alpen-Identität. Wir haben sie in Rom, Paris, Berlin, Wien, Bern, Ljubljana und Vaduz getroffen. Der Alpenbewohner ist sympathisch. Er mag Kühe und Autos. Die Alpen-Identität gibt es nur in der Mehrzahl. Wir haben sie in Valfurva, in Miéville, in Guillestre, in Bovec, in Brandberg, in Planken, in Krün getroffen. Der Alpenbewohner ist Beamter, Büroangestellter, Arbeiter, Rechtsanwalt. Er ist Einheimischer oder er kommt aus Afrika, Asien, Amerika. Er verbringt den Urlaub mit seiner Familie am Mittelmeer.
Die Alpen sind ein Raum, der von nationalen Grenzen durchzogen ist. Der Nationalstaat nährt den Mythos, dass nationale Grenzen natürliche Grenzen sind. Die Geschichte lehrt uns, dass nationale Grenzen Narben sind, die durch bewaffnete Konflikte entstanden sind. Rougemont nimmt hierfür Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Beispiel. Damit die Alpen ihre Stärken in Wert setzen können, müssen Brücken über diese "Barrieren" geschlagen werden und die Menschen müssen das kennen lernen, was "auf der anderen Seite" geschieht.
Kulturelle Diversität als Stärke
Die alpine Identität beruht auf der Vielfalt. Drei grosse Kulturen - die lateinische, die germanische und die slawische - und vier Hauptsprachen prägen die Alpen. Die einzige gemeinsame "Sprache" der Alpen ist die Alpenkonvention: ein Vertrag, dessen Ziel es ist, dem Alpenraum eine gemeinsame Zukunft unter Berücksichtigung seiner Besonderheiten und seiner Ressourcen zu bieten.
Der Alpen-Prozess ist aus dem unbestimmten Bewusstsein heraus entstanden, dass das, was die Regionen der Alpen verbindet, stärker ist als das, was sie voneinander trennt. Aus dem Zusammentreffen der Kulturen, der historischen und der neuen, entstehen Innovationen in Politik und Wirtschaft. Die Vielfalt der Kulturen hat einen unersetzbaren Wert, weil jede Kultur eine Quelle von Erfahrungen, Geschichte und Ideen ist. Im Dialog der Kulturen über eine gemeinsame Zukunft summieren sich die Stärken jeder Einzelnen. In diesen Bereichen werden Mehrwerte erzielt werden.
Die Diskussionen in den Organen der Alpenkonvention bezeugen die Komplexität dieses Prozesses. Der Prozess, die Interessen des Alpenraums über die Verfolgung nationaler Interessen zu stellen, steht erst am Anfang.
Die Zukunft eint uns, nicht die Vergangenheit
Der Nationalstaat hat seine Einheit oft auf einer gemeinsamen Vergangenheit gegründet, die mit wirtschaftlichen und bewaffneten Konflikten verbunden ist. Es gibt keine gemeinsame politische und kulturelle Vergangenheit der Alpen im Geltungsbereich der Alpenkonvention. Wir stehen heute am Beginn eines Prozesses, der in die Zukunft gerichtet ist. Die Alpenkonvention gibt den Rahmen vor und bietet den Regionen im Alpenraum eine gemeinsame Perspektive für eine intelligente Entwicklung unter Berücksichtung der Aspekte Kultur, Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Damit positioniert sich die Alpenkonvention als flexibles Instrument zwischen den Nationalstaaten und der Europäischen Union.
Den Allianzen in Politik und Wirtschaft muss der kulturelle Austausch vorangehen. Ohne diesen ist es nicht möglich, die Grundlagen für Verständnis und Zusammenarbeit aufzubauen. Die Erfahrungen im Zusammenhang mit der Alpenkonvention, mit Netzwerken von Gemeinden, Städten, Schutzgebieten, der Wissenschaft und den NGOs zeigen: der Erfolg steht und fällt mit dem Willen, die Kultur der Partner aus den anderen Regionen zu verstehen, mit denen ein gemeinsames Projekt entwickelt wird.
Der Bekanntheitsgrad der Alpen
Auf der Ebene des Individuums gibt es noch keine Alpen-Identität. Aber die Alpen und ihre Bewohner haben in Europa einen hohen Bekanntheitsgrad und ein ausgeprägtes Image. Ohne über den Ursprung dieses Images urteilen zu wollen, können wir davon ausgehen, dass wir an dieser Realität arbeiten müssen. Und dass sie zu einem Instrument werden kann, mit dessen Hilfe sich die Alpen auf dem Schachbrett von Politik und Wirtschaft in Europa positionieren können.
Die hohe Bekanntheit der Alpen gekoppelt mit der Nutzung ihres kulturellen Potentials wird diesem Raum langfristig wirtschaftliche Vorteile sichern. Und dies um so mehr, je mehr Gesellschaft und Umwelt mit einbezogen werden.
Kulturelle Diversität als Stärke
Die alpine Identität beruht auf der Vielfalt. Drei grosse Kulturen - die lateinische, die germanische und die slawische - und vier Hauptsprachen prägen die Alpen. Die einzige gemeinsame "Sprache" der Alpen ist die Alpenkonvention: ein Vertrag, dessen Ziel es ist, dem Alpenraum eine gemeinsame Zukunft unter Berücksichtigung seiner Besonderheiten und seiner Ressourcen zu bieten.
Der Alpen-Prozess ist aus dem unbestimmten Bewusstsein heraus entstanden, dass das, was die Regionen der Alpen verbindet, stärker ist als das, was sie voneinander trennt. Aus dem Zusammentreffen der Kulturen, der historischen und der neuen, entstehen Innovationen in Politik und Wirtschaft. Die Vielfalt der Kulturen hat einen unersetzbaren Wert, weil jede Kultur eine Quelle von Erfahrungen, Geschichte und Ideen ist. Im Dialog der Kulturen über eine gemeinsame Zukunft summieren sich die Stärken jeder Einzelnen. In diesen Bereichen werden Mehrwerte erzielt werden.
Die Diskussionen in den Organen der Alpenkonvention bezeugen die Komplexität dieses Prozesses. Der Prozess, die Interessen des Alpenraums über die Verfolgung nationaler Interessen zu stellen, steht erst am Anfang.
Die Zukunft eint uns, nicht die Vergangenheit
Der Nationalstaat hat seine Einheit oft auf einer gemeinsamen Vergangenheit gegründet, die mit wirtschaftlichen und bewaffneten Konflikten verbunden ist. Es gibt keine gemeinsame politische und kulturelle Vergangenheit der Alpen im Geltungsbereich der Alpenkonvention. Wir stehen heute am Beginn eines Prozesses, der in die Zukunft gerichtet ist. Die Alpenkonvention gibt den Rahmen vor und bietet den Regionen im Alpenraum eine gemeinsame Perspektive für eine intelligente Entwicklung unter Berücksichtung der Aspekte Kultur, Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Damit positioniert sich die Alpenkonvention als flexibles Instrument zwischen den Nationalstaaten und der Europäischen Union.
Den Allianzen in Politik und Wirtschaft muss der kulturelle Austausch vorangehen. Ohne diesen ist es nicht möglich, die Grundlagen für Verständnis und Zusammenarbeit aufzubauen. Die Erfahrungen im Zusammenhang mit der Alpenkonvention, mit Netzwerken von Gemeinden, Städten, Schutzgebieten, der Wissenschaft und den NGOs zeigen: der Erfolg steht und fällt mit dem Willen, die Kultur der Partner aus den anderen Regionen zu verstehen, mit denen ein gemeinsames Projekt entwickelt wird.
Der Bekanntheitsgrad der Alpen
Auf der Ebene des Individuums gibt es noch keine Alpen-Identität. Aber die Alpen und ihre Bewohner haben in Europa einen hohen Bekanntheitsgrad und ein ausgeprägtes Image. Ohne über den Ursprung dieses Images urteilen zu wollen, können wir davon ausgehen, dass wir an dieser Realität arbeiten müssen. Und dass sie zu einem Instrument werden kann, mit dessen Hilfe sich die Alpen auf dem Schachbrett von Politik und Wirtschaft in Europa positionieren können.
Die hohe Bekanntheit der Alpen gekoppelt mit der Nutzung ihres kulturellen Potentials wird diesem Raum langfristig wirtschaftliche Vorteile sichern. Und dies um so mehr, je mehr Gesellschaft und Umwelt mit einbezogen werden.