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108 Fünftausender für die Alpen

Das Mehrjährige Arbeitsprogramm (MAP) der Alpenkonvention sucht Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Die MAP-Arbeitsgruppe erarbeitete an ihrer Sitzung im März 2016 in München, Deutschland, innovative Vorschläge zu Händen der Alpenkonferenz im Oktober 2016. Die UmweltministerInnen der Alpenländer sind dringlich aufgefordert, die Verschiebung der Schneefallgrenze in den Alpen nach unten zu beschliessen. Die CIPRA hatte jahrelang auf eine solche Massnahme gepocht, war bislang aber auf taube Ohren gestossen. «Dieser Entscheid ist überfällig», betont Katharina Conradin, Präsidentin von CIPRA International.
Weiter sollen die Alpen generell um 1000 Meter erhöht werden. Damit werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einerseits haben die AlpenbewohnerInnen dadurch Rückzugsmöglichkeiten, wenn das Meer wieder in die Täler zurückschwappt. Zum anderen kann der Aushub der vielen Tunnel, die allerorten neu gebaut werden, deponiert werden. Bedroht von haushohen Schutt- und Erdmassen sind insbesondere französische und Schweizer Regionen nahe der neuen Strassentunnel-Projekte am Gotthard und am Fréjus, aber auch österreichische und liechtensteinische bei Feldkirch und am Semmering. Darüber hinaus beschert die Aufschüttung den Alpen neue Fünftausender, womit sie sich mit Berggebieten wie dem Kaukasus oder Patagonien messen können. Ob der Aushub der geplanten Tunnels für die Aufstockung aller 108 Viertausender in den Alpen reicht oder ob noch weitere gegraben werden müssen, ist noch Gegenstand der Abklärung.
Quellen und weitere Informationen: http://www.dw.com/de/steigenden-meeresspiegel-abpumpen/a-19106742 (de), http://www.cipra.org/de/news/standpunkt-wer-infrastrukturen-saet-erntet-mehrverkehr, http://www.cipra.org/de/news/standpunkt-alpentaeler-vom-verkehr-befreien, http://www.cipra.org/de/news/standpunkt-ohne-tunnel-mobil, http://www.cipra.org/de/news/5011