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Zederhaus: Kein Ende des Transitverkehrs

16.12.2003 / CIPRA Internationale Alpenschutzkommission
Die 1'260 Einwohner zählende Gemeinde Zederhaus/A liegt in einem engen Tal am Fusse der Niederen Tauern, in dem vor rund 30 Jahren die Tauernautobahn (A 10) gebaut wurde.
Im Norden des über 1'000m Seehöhe liegenden Zederhaustals liegt der Tauerntunnel, dessen Abluft in das bestehende Landschaftsschutzgebiet ausgeblasen wird. Durch eine vor allem auf Kostenminimierung ausgerichtete Trassenführung liegen viele Wohnhäuser in Zederhaus nur wenige Meter von der Autobahn entfernt, entsprechend hoch sind die Lärm- und Schadstoffbelastungen für die Anwohner. Hinzu kommen die Auswirkungen auf Fauna und Flora, sowie auf Boden, Luft und Wasser. Die Folgen für den vorwiegend durch kleinstrukturierte Landwirtschaft und Tourismus geprägten Ort sind dramatisch. Die mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten haben zu einer Pendlerquote von ca. 70% und zu einem fortschreitenden Trend zur Abwanderung geführt. Die mit dem Autobahnbau verknüpften Versprechungen und Hoffnungen haben sich nicht erfüllt, im Gegenteil hat der Verkehr gerade auf die Tourismuswirtschaft fatale Auswirkungen. An Spitzentagen passieren ca. 40'000 Kraftfahrzeuge das Zederhaustal, darunter ein rapide anwachsender Anteil an Schwerverkehr. Aufgrund der Überlastung der Brennerautobahn soll zunehmend Verkehr auf die Tauernroute verlagert werden. Der geplante Bau der zweiten Röhre des Tauerntunnels wird die Situation noch verschärfen, weil damit eine Schleuse geöffnet wird. Die Aussichten sind daher kaum ermutigend: Für 2020 werden bis zu 15'500 Lkw täglich bzw. ein Lkw alle 6 Sekunden prognostiziert.
Quelle: CIPRA-Info 70
abgelegt unter: Verkehrsauswirkungen