Medienmitteilung
Weniger Energie verbrauchen ist echte Energiewende
Der Alpenraum steht mit der Energiedebatte um den Ausstieg aus der Nuklearenergie eine neue Erschliessungswelle bevor. Er soll herhalten, um mehr Energie zu produzieren und zu speichern. Zahlreiche Schubladen mit jahrzehntealten Planungsleichen für immense Wasserkraftanlagen werden wieder geöffnet. Und es geistern Ideen herum von grossflächigen Nutzungen mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Auch zahlreiche Kleinwasserkraftwerke sind geplant. Als bestmöglich ausgenutzte „Batterie Europas“ sollen die Alpen etwa den in der Nordsee produzierten Strom aus Windenergie speichern und es sollen entsprechend potente Pumpspeicherwerke entstehen. Die letzten nicht genutzten Alpengewässer und selbst geschützte Landschaften drohen geopfert zu werden.
Die CIPRA als Mitbegründerin der Alpenkonvention setzt sich klar für den Schutz der sensiblen alpinen Natur und Landschaft und für die Mitbestimmung der Alpenbevölkerung ein und wird sich gegen einseitige Nutzungsinteressen wehren. Die Alpen dürfen nicht unter dem Deckmantel des Klimaschutzes bis auf den letzten Wassertropfen genutzt und als „Batterie Europas“ missbraucht werden. Heute tagen die Umweltministerinnen und -minister der Alpenstaaten an der 12. Alpenkonferenz im schweizerischen Valposchiavo. Sie entscheiden über die Energiezukunft der Alpen. Die CIPRA fordert die MinisterInnen auf, dass sie sich für eine echte Energiewende einsetzen.
Energie effizient nutzen, nachhaltig bauen
Das Ziel einer echten Energiewende können wir allerdings nur gemeinsam erreichen, wenn wir weniger Energie verbrauchen. Es liegt an jedem Einzelnen, seinen Lebensstil zu überdenken und zu entscheiden, welchen Energieverbrauch für eine hohe Lebensqualität tatsächlich notwendig ist. Entscheidend etwa lässt sich Energie einsparen im Gebäudebereich, und dies bei gleichem Wohnkomfort. Die CIPRA zeigt mit ihrer Kampagne climalp anhand von Beispielen seit Jahren auf, wie dies möglich ist. Solche Beispiele für Energieeffizienz in Gebäuden und nachhaltiges Bauen mit der erneuerbaren Ressource Holz sollen alpenweit und darüber hinaus zum Standard werden. Parallel dazu ist es zwingend, die allzu billige Energie zu verteuern und gleichzeitig den Minderverbrauch zu belohnen, zum Beispiel durch eine ökologische Steuerreform.
Rückfragen bitte an:
Dominik Siegrist, Präsident CIPRA International
+41 79 673 43 30, eMail
Bruno Stephan Walder, Geschäftsführer CIPRA International
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Medienmitteilung vom 07.09.2012 |