Medienmitteilung
Naturvielfalt stärken: Pilotregionen teilen Erfahrungen
Ein Ökomuseum, viele SchülerInnen und eine Idee: Gemeinsam wollen sie die Naturvielfalt der Moore, Wälder und Steppenlandschaften in der norditalienischen Region Friaul-Julisch-Venetien erhalten. Um auf den Wert der Naturvielfalt in der Region aufmerksam zu machen, arbeitete das regionale Ökomuseum Lis Aganis mit Schulen zusammen. Wenn ein Kind eine emotionale Bindung zu einer Landschaft hat, dann erzähle es das dort Erlebte Bezugspersonen wie Eltern und Freunden weiter. Das schaffe Problembewusstsein und Verantwortungsgefühl, wie Chiara Aviani vom Ökomuseum erklärt. «Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren ist der erste Schritt, um ihre Einstellung zur Biodiversität nachhaltig zu verändern.» Zehn geführte Exkursionen mit insgesamt rund 500 Teilnehmenden aus der Region Friaul-Julisch-Venetien sind die Bilanz des Projekts. Auch die Universität Udine zeigt sich bereits an einer Kooperation interessiert.
Workshops, Comics und Trockensteinmauern
Erfolgreiche Pilotprojekte wie dieses tragen dazu bei, die Naturvielfalt zu stärken und Naturerlebnisse als Alltagserfahrung zu ermöglichen, meint Magdalena Holzer, Projektleiterin von speciAlps. «Eigene, lokale speciAlps-Teams mit erfahrenen Betreuerinnen und Betreuern haben Umsetzungsprojekte in allen Pilotregionen entwickelt und begleitet.» Eine von ihnen ist Vida Černe, Betreuerin der slowenischen Pilotregion in den Julischen Alpen. Es sei grundlegend, die lokale Bevölkerung mit einzubeziehen, so Černe. «Menschen müssen die Möglichkeit haben, zu äussern, was zukünftig in ihrer Gemeinde getan werden soll.» Bohinj, Kamnik und Kranjska Gora sensibilisierten die lokale Bevölkerung für das Thema Biodiversität und Nachhaltigkeit. Workshops, Comicgeschichten und Modell-Wiesen waren der Schlüssel zum Erfolg des Pilotprojekts. Trockensteinmauern, genannt «Clapiers», dienten im Verdontal/F früher als Grundstücksgrenzen, zusätzlich stoppen sie die Bodenerosion und spielen eine grosse Rolle beim Erhalt der Naturvielfalt. 2019 wurde ein Wanderweg saniert, Schautafeln erzählen die Geschichte der «Clapiers» und der Almwirtschaft in der Provence. Im Grossen Walsertal/A wurde unter anderem mit einem speziellen Gerät, dem eBeetle, lokales Saatgut auf besonders artenreichen Wiesen gesammelt und damit neue Blühflächen in den Gemeinden angelegt. Die piemontesische Pilotregion organisierte Exkursionen für Schulklassen und thematisierte die nachhaltige Bewirtschaftung der von Weinbergen und Kastanienbäumen geprägten Kulturlandschaft.
Fünf Pilotregionen, vier Alpenstädte und eine Sammelbox
Eine im Mai 2020 erschienene Sammelbox enthält Infobroschüren zu allen Pilotregionen und Aktivitäten im Projekt speciAlps. Zusätzlich befinden sich darin Postkarten der vier Alpenstädte Annecy/F, Belluno/I, Chambéry/F und Trento/I. Bei Studienreisen im Projekt UrbaBio lernten VertreterInnen der beteiligten Städte voneinander, wie sie zum Erhalt von Naturräumen und Naturvielfalt beitragen können. Die Sammelbox kann kostenlos über CIPRA International bezogen werden: [email protected]
Weitere Informationen zum Projekt:
speciAlps ist ein Kooperationsprojekt des Gemeindenetzwerkes «Allianz in den Alpen» und der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Finanziert wird es durch das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), die Heidehof Stiftung und die pancivis Stiftung.
Rückfragen sind zu richten an:
Michael Gams, Projektleiter Kommunikation, CIPRA International, [email protected]
Typ | Titel |
---|---|
![]() |
Medienmitteilung vom 18.05.2020 |