Good Practice
Ländlich und leistbar bleiben
Vorausschauende Stadtplanung, Bürgerbeteiligung, konsequente Bodenpolitik: Weyarn/D, eine Gemeinde südlich von München/D, prüft bei jedem grösseren Bauprojekt, ob es dem gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeiteten Zukunftsleitbild entspricht, ein ländlicher Raum zu bleiben. So wurde etwa verhindert, aus einer Tankstelle nahe der Autobahnauffahrt einen Autohof mit Lkw-Parkplatz zu machen. Dabei setzt die Gemeinde auf das deutsche Erbbaurecht, um bezahlbares Wohneigentum für die lokale Bevölkerung zu fördern. Das Recht ist für 99 Jahre gültig und kann um weitere 50 Jahre verlängert werden, die jährlichen Zahlungen für das Grundstück, auf dem gebaut wird, betragen circa zwei Euro pro Quadratmeter. Dieses Recht wird als eine Form des sogenannten «Einheimischen-Modells» angewandt. Es fördert vorrangig junge Familien und ortsansässige Gewerbetreibende. Davon profitieren Personen, die schon mehrere Jahre in Weyarn/D leben, noch kein baufähiges Grundstück besitzen und deren Familieneinkommen einen gewissen Betrag nicht übersteigt. Die Gemeinde widmet zudem nur Flächen zu Bauland um, die in Gemeindebesitz sind, und bietet sie im Erbbaurecht an, damit sich Gewerbebetriebe ansiedeln oder bezahlbarer Wohnraum entsteht.
Mehr Informationen: ortschafftort.landluft.at/die-gemeinden.html (de), www.weyarn.de (de), www.stmb.bayern.de/buw/staedtebau/einheimischenmodell/index.php (de), www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/refo/raumordnung/2011/BaukulturLaendlicheRaeume/Weyarn_Text.html (de), gemeinde-weyarn.de/aktive-buerger/ (de)