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Die «CIPRA-Sprachen»

Internationalität = Mehrsprachigkeit?

Bild Legende:
Alle Alpensprachen und -kulturen in einem Boot bei der Jahres- fachtagung Bad Aussee/A 1963. © F. Lense

Dass die CIPRA-Info-Jubiläumsnummer gleichzeitig in vier Sprachen erscheint, wurde erst durch die Entwicklungen in den 90er Jahren ermöglicht. Fast 40 Jahre lang waren nur Deutsch und Französisch offizielle CIPRA-Sprachen.

Die Festlegung der offiziellen Amtssprachen der CIPRA war ein viel diskutiertes Thema. Bereits bei der Gründung im Jahre 1952 wurden Deutsch und Französisch als "Amtssprachen" festgelegt. Diese Beschränkung auf eine Zweisprachigkeit – obwohl auch italienische und slowenische Vertreter bei der CIPRA waren – wurde bereits in der Gründungszeit von einigen Mitgliedern als Mangel gewertet.


 

Der Grossteil der italienischen und slowenischen Vertreter verstand aber Deutsch oder Französisch, so dass keine unmittelbare Notwendigkeit für eine Erweiterung gesehen wurde. Zudem wurden mit der Einführung von weiteren "Amtssprachen" eine Überbürokratisierung des Verwaltungsapparates sowie zusätzliche Kosten befürchtet, wie auch bei einer neuerlichen Diskussion im Jahre 1974 argumentiert wurde.

 

Nachdem unter Präsident Fossel (1976-1983) der Geschäftssitz nach Österreich verlagert wurde, fand eine stärkere Akzentuierung auf den deutschsprachigen Raum statt. Die Anerkennung von weiteren Amtssprachen scheint in der Folge für längere Zeit kein Thema gewesen zu sein, obwohl weiterhin italienische und slowenische Vertreter – allerdings mit einer beschränkten Kontinuität – bei der CIPRA tätig waren.

Erst Ende der 80er Jahre fand unter Präsident Mario F. Broggi eine Öffnung statt. Die Kontakte zum italienischen und slowenischen Raum wurden intensiviert. Mit der Errichtung einer hauptamtlich geführten Geschäftsstelle war auch die Garantie verbunden, dass die Kontakte gepflegt werden konnten. Dies führte dazu, dass Italienisch 1990 und Slowenisch 1992 als offizielle CIPRA-Sprachen anerkannt wurden.

Nachdem ab 1995 die Geschäftsstelle weiter ausgebaut wurde, wurden auch die Führungspositionen an Personen verschiedener Muttersprachen vergeben. Zudem wird durch den Einsatz von Praktikanten aus den verschiedenen Alpenländern die Mehrsprachigkeit und Internationalität verstärkt.