In vielen Alpentälern gilt Tourismus seit den 1950er Jahren als der Königsweg, um das Aussterben der Bergdörfer zu verhindern. Während der Winter- und Sommerferien füllen sich viele Dörfer mit BesucherInnen; das Leben pulsiert. Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite: die Zwischensaison mit kalten Betten und geschlossenen Fensterläden, Verkehrsstaus in der Hauptsaison mit Luftverschmutzung wie in Städten, Investitionen ohne Ende, die Beeinträchtigung und Uniformisierung der Landschaften. In manchen Tälern hat eine Monokultur die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt verdrängt. Was hat der Tourismus den Alpen gebracht? Wie lebt es sich in einem Ort, der zur Hauptsaison kurzzeitig vier Mal mehr EinwohnerInnen hat? Welche sozialen Innovationen stossen Gäste an? Sind Bergdörfer heute Lebensorte oder touristische Siedlungen? SzeneAlpen Nr. 102 geht diesen und weiteren Fragen auf den Grund.