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Publikation

Tourismus als Katalysator integrierter Regionalentwicklung - Das Beispiel Cinque Terre

Erscheinungsjahr2004
Autor(en)Stefan Kah
ErscheinungsortBayreuth
Seitenanzahl143
Sprachede - Zusammenfassung in: it
Preis10 Euro
Bezug[email protected]
Seiten143
DokumentartDiplomarbeit
Die unmittelbar an die Hafenstadt La Spezia angrenzende Urlaubsregion der Cinque Terre ("Fünf Dörfer") gehört trotz ihrer geringen Größe zu den bekanntesten Zielen Italiens. Ihre Ausweisung als Nationalpark und Weltkulturerbe haben ihre Bewohner dazu genutzt, Tourismus, Weinbau an extrem steilen Hängen, die überlieferten ländlichen Siedlungen und die örtliche Wirtschaft bestmöglich miteinander zu verbinden. Dazu wurden in den vergangenen Jahren verschiedene innovative Konzepte entwickelt, wie zum Beispiel eine regionale "Eintrittskarte" mit verschiedenen Service-Funktionen (u.a. freie Nutzung von Bahnen und Bussen), Qualitätssiegel für umweltbewusste Gastgeber, Patenschaften für Weinberge, Ferienakademien für die Kulturlandschaftspflege ("Università del paesaggio"). Damit wird Tourismus nicht, wie mancherorts, zur Gefahr sondern zur Grundlage der Erhaltung der regionalen Identität.
Kah hat in seiner Diplomarbeit untersucht, wie in der Region Cinque Terre der Tourismus instrumentalisiert wird, um einen von Entleerung und Museealisierung bedrohten Raum und dessen einzigartige Kulturlandschaft zu erhalten. Die Frage war, ob der Tourismus als Katalysator funktioniert und Prozesse in Gang setzt, die über rein ökonomische Aspekte hinausgehen. Dieses bejaht der Diplom-Geograph in seinen Ergebnissen. Die attraktive Kulturlandschaft liefere die Basis für den Tourismus, der umgekehrt zur Erhaltung der Kulturlandschaft Cinque Terre beitrage. Einzelne innovative Projekte wie die Rettung von Kulturlandschaft durch Adaption von Grundstücken oder Zertifizierungsmodelle für kleine touristische Betriebe könnten durch aus auch in anderen Regionen realisiert werden, urteilt Kah. Allerdings handle es sich bei dieser italienischen Region um einen Sonderfall mit mehreren besonders begünstigenden und nicht übertragbaren Voraussetzungen wie die hohe touristische Attraktivität, eine innovationsfreudige Elite und ein ausgeprägtes Regionsbewußtsein der Bevölkerung. Kah: "'Dort zu leben, wo andere Urlaub machen', in einer weltbekannten Tourismusdestination, hat die Identifikation mit der Region sogar noch verstärkt."