Publikation
Kleinräumige Winter-Habitatnutzung GPS-telemetrierter Rothirsche (Cervus elaphus) im Gebirgswald
Erscheinungsjahr | 2003 |
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Autor(en) | Eliane Weber |
Herausgeber | Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Werner Suter |
Erscheinungsort | Zürich |
Seitenanzahl | 31 |
Sprache | de |
Bezug | http://www.biodiversity.ch/f/services/information |
Seiten | 31 |
Dokumentart | Diplomarbeit |
Der Rothirsch (Cervus elaphus) ist der grösste wildlebende Pflanzenfresser der Schweiz. Dadurch nutzt und beeinflusst er die Vegetation intensiv. Da er dabei auch Gehölze verbeisst, kann es zu Konflikten mit der Forstwirtschaft kommen, welche in den Gebirgswäldern eine stetige und flächige Baumverjüngung vorsieht. Gehölzverbiss tritt vermehrt im Winter auf, wenn wegen der Schneebedeckung durch den Rothirsch mehr Baum- und Strauchnahrung gefressen wird. Im Zusammenhang mit Gehölzverbiss im Winter ist es deshalb vor allem wichtig, die Winter-Habitatwahl der Rothirsche im Wald zu untersuchen und zu verstehen. Dies war das Ziel dieser Arbeit. Zur Verfügung standen Positionsdaten von 10 GPS-telemetrierten Rothirschen im Kanton Glarus. Das Habitatangebot wurde mittels eines Rasters auf 496 Punkten im Gebirgswald zwischen Ennenda und Sool aufgenommen. Mit den Lokationen der Hirsche wurde die Habitatnutzung berechnet. Mittels Compositional Analysis wurde die Habitatnutzung innerhalb des Waldes auf zwei Skalenebenen analysiert: einerseits auf der Ebene der Home-Ranges und andererseits auf der Ebene der Lokationen. Die Resultate zeigen, dass der Rothirsch bei der Wahl seines Home-Ranges im Winter vor allem Laub- und Mischwälder mit grossen Felswänden aufsucht. Offene Strukturen, wie Windwürfe und Lichtungen werden gemieden. Im weiteren bevorzugen sie Gebiete mit einer mittleren Krautschicht-Bedeckung. Auf der Lokationsebene halten sie sich gerne an Standorten mit mittlerer Strauch-Bedeckung auf. Die Bestandesstruktur innerhalb des stehenden Waldes wurde auf beiden Skalenebenen zufällig genutzt.