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Zukunftsentscheid für Nationalpark Vanoise
Die französische Regierung hatte 2006 mit einem Gesetz allen Schutzgebieten mehr Governance verordnet. Die 29 Gemeinden, die Frankreichs ältesten Nationalpark Vanoise ausmachen, hatten daher in den vergangenen Jahren gemeinsam mit VertreterInnen von Behörden, Politik, Umweltschutzgruppen und des Parks eine Charta ausgearbeitet. 2012 hatte der Verwaltungsrat des Parks – mehrheitlich sitzen dort GemeindevertreterInnen – das Papier verabschiedet. Die Gemeinden selbst haben die Charta aber abgelehnt. Jetzt liegt den Gemeinderäten eine überarbeitete Version erneut zur Abstimmung vor. Die Kommunen müssen sich bis Herbst 2015 entscheiden.
Der Nationalpark Vanoise besteht seit etwas mehr als 50 Jahren. Von Beginn an gab es Regeln für die Kernzone des Parks. Die Zusammenarbeit zwischen Park und Gemeinden im restlichen Teil des Schutzgebiets hingegen ist nicht klar definiert. Die Charta soll nun eine dauerhafte Kooperation zwischen Park und Gemeinden regeln. Sie ist ein Instrument zur sanften Entwicklung des Gebiets, garantiert fachliche und finanzielle Unterstützung für die Kommunen. Die Kommunen fürchten dennoch um ihre wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Denn in der Region liegen auch einige der wichtigsten Skigebiete der französischen Alpen.
Sagen die 29 Gemeinden Nein zur Charta, bleibt die Kernzone des Nationalparks zwar erhalten. Aber die Marke Nationalpark und das Image der Region würden grossen Schaden nehmen. In Frankreich haben bereits acht Nationalparks eine solche Charta verabschiedet. Die Zustimmung der betroffenen Gemeinden lag im Schnitt bei 80 Prozent.
Quelle und weitere Informationen: http://charte.vanoise-parcnational.fr/fr/processus-et-calendrier.html (fr), http://www.mountainwilderness.fr/IMG/pdf/2015_04_29_dossier_de_presse_-_decret_de_la_charte_pnvanoise.pdf (fr)