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Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern

14.12.2018
Der beängstigende Artenschwund macht auch vor den Alpen nicht Halt. Im Gegenteil, die besondere Sensibilität des Ökosystems gefährdet im Gebirge die Tier- und Pflanzenwelt stärker als anderswo. In Bayern hat sich nun ein breites Bündnis formiert und ein Volksbegehren initiiert. Mit dem Plebiszit wollen die Initiatoren verschiedene Maßnahmen zum Artenschutz im Gesetz verankern. Aufgrund der hohen Relevanz für den bayerischen Alpenraum engagiert sich auch CIPRA Deutschland als Partner des Bündnisses.
Bild Legende:

Das Volksbegehren läuft zwar unter dem Titel „Rettet die Bienen“; es geht aber um viel mehr. Die Bienen stehen stellvertretend  für die unzähligen Insekten und das gesamte ökologische Gefüge, das zusammenzubrechen droht, wenn nicht endlich etwas geschieht.

Der Bestand der Insekten hat sich in Deutschland bereits heute um 75 % verringert. Er verläuft zeitgleich mit dem Verschwinden blühender Wiesen und anderer natürlicher Lebensräume, welche die Insekten für Nahrung und Fortpflanzung benötigen. Darunter leiden auch alle Insektenfresser, allen voran viele Vogelarten. Wenn das Zusammenspiel zwischen der Pflanzen- und Tierwelt und dem Menschen gestört ist, wird vieles, was wir heute als selbstverständlich erachten, in Zukunft nicht mehr möglich sein– allem voran die natürliche Bestäubung der Pflanzen durch Insekten.

Die wichtigsten Ursachen für den starken Rückgang in Pflanzen- und Tierwelt liegen in der intensiven Landwirtschaft, vor allem der Einsatz von Pestiziden, Überdüngung, die häufige und immer früher durchgeführte Mahd von Wiesen, das Umbrechen von Wiesen in Ackerfläche und der Verlust von wichtigen Lebensräumen wie Hecken und Alleen sowie Drainage von kleinen Feuchtgebieten.

Um den Rückgang der Arten zu minimieren, soll das bayrische Naturschutzgesetz in wesentlichen Teilen verbessert werden. Dazu gehören z.B. Vorschriften zur Erstellung  eines Biotopnetzes, zum Ausbau  der ökologischen Landwirtschaft,  forstwirtschaftliche Ziele, Schutz des Grünlandes und der Feuchtgebiete, verpflichtende Gewässerrandstreifen anstelle einer freiwilligen Regelung, Einschränkung von Pestiziden sowie diverse Berichtspflichten.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Volksbegehrens, beim Landesbund für Vogelschutz (Träger) oder beim Bund Naturschutz (Unterstützer).
Den vorgeschlagenen Gesetztestext finden Sie hier.